Preise in Top-Ten-Landkreisen hoch wie nie
Laut Wohnatlas waren in allen genannten Landkreisen die Quadratmeterpreise so teuer wie nie zuvor. Lediglich in drei der genannten Kreise bleibt der durchschnittliche Quadratmeterpreis für Bestandswohnungen noch unter 6.000-Euro, vier von ihnen überschreiten bereits die Marke von 7.000 Euro.
Preise in Speckgürteln steigen stärker als in Metropolen
Ein weiteres Ergebnis der Analyse: Die Umland-Kreise haben sich deutlicher verteuert als die Big Seven. Die höchste Zunahme weist der Berliner Speckgürtel auf, wo eine steigende Nachfrage auf ein besonders knappes Angebot traf: Während das Plus für Eigentumswohnungen im Bestand in der Hauptstadt 8,1% betrug, lag es im Landkreis Oder-Spree bei 45,2%. Potsdam ist inzwischen schon ein fast so teures Pflaster wie Berlin, dennoch kletterten die Preise dort nochmals um 27,3% nach oben. In Dahme-Spreewald mussten Käufer 2021 rund 26% mehr ausgeben als 2020, im Märkisch-Oderland 23,7%. Die Unterschiede beim Preisniveau verringern sich also, bleiben aber bestehen. Während 2021 in Berlin der Quadratmeter 5.528 Euro kostete, waren es etwa in Oder-Spree 3.490 Euro.
„Seit inzwischen zwei Jahren andauerndes Home-Office hat viele Menschen über einen Umzug aus der Großstadt in das Umland nachdenken lassen. Trotz deutlich steigender Preise können sich Normalverdienende hier noch am ehesten eine Wohnung mit Arbeitszimmer und Garten leisten, während familientaugliche Immobilien in den Metropolen nicht zu finden sind“, erklärt Grunwald. Interessierte sollten jedoch genau hinsehen. Potsdam sei inzwischen fast genauso teuer wie Berlin und auch der Preisabstand zwischen München oder Stuttgart zu ihren beliebtesten Umlandkreisen schrumpfe merklich, so die Postbank-Expertin weiter.
Freiburg im Breisgau und Heidelberg zählen zu den teuerste Städten
Aufgrund der hohen Preise in den sieben größten deutschen Großstädten rücken andere Städte in den Mittelpunkt. Zu den teuersten zehn Städten Deutschlands gehören Potsdam, Freiburg im Breisgau und Heidelberg – alle drei weisen Quadratmeterpreise jenseits der 5.000-Euro-Marke auf.
In allen Großstädten mit mehr als 100.000 Einwohnern haben Eigentumswohnungen im Bestand generell an Wert zugelegt. Der durchschnittliche Preiszuwachs gegenüber dem Vorjahr beträgt dort rund 12%. Den stärksten Preiszuwachs verzeichnet Erfurt mit 29,5% gefolgt von Potsdam mit 27,3% und Chemnitz mit fast 22%. Bielefeld, Salzgitter und Halle (Saale) weisen ein Plus von über 18% auf. „Es zeigen sich deutliche Nachholeffekte in den preisgünstigen Großstädten Ost- und Mitteldeutschlands“, meint Grunwald. „Während sich die Big Seven seit Jahren zu neuen Höhen aufschwingen, blieben sehr deutliche Anstiege in den mittel- und ostdeutschen Großstädten lange aus.“ Dennoch seien viele dieser Städte im Vergleich zu den anderen deutschen Städten ab 100.000 Einwohnern noch relativ günstig. (tk)
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