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2. August 2024
Wie sich Energieeffizienzklasse auf Hauspreise auswirkt

Wie sich Energieeffizienzklasse auf Hauspreise auswirkt

ImmoScout24 hat untersucht, wie sehr sich die Kaufpreise von Einfamilienhäusern in Abhängigkeit von Energieklasse und Baujahr unterscheiden. Wie die Ergebnisse zeigen, lässt sich durch eine Sanierung zum nächsthöheren Energiestandard der Wert eines Hauses je nach Baualter um bis zu 17% steigern.

Die Energieeffizienzklasse eines Gebäudes ist nicht zuletzt infolge der Diskussionen um das Gebäudeenergiegesetz von immer größerer Relevanz. Außerdem ist der Sanierungsstand immer häufiger Thema bei Preisverhandlungen. Die Analyse des Immobilienportals ImmoScout24 zeigt, wie weit die Kaufpreise von Einfamilienhäusern in Abhängigkeit von Energieeffizienzklassen und Baujahr auseinanderklaffen – und wie sich eine Sanierung auswirkt.

„Zwei von drei Einfamilienhäusern, die vor 2013 gebaut wurden, haben eine Energieeffizienzklasse schlechter als D. Eine energetische Sanierung hat nicht nur Auswirkungen auf die Heizkosten, sondern erhöht auch den Wert der Immobilie“, erklärt Dr. Gesa Crockford, Geschäftsführerin von ImmoScout24. „Bei einem Altbau liegt der Preis bei Energieeffizienzklasse D um 20% höher als bei Energieeffizienzklasse H.“ 

Wertsteigerung durch energetische Sanierung eines Altbaus

Je nach Baujahr und Energiestandard unterscheiden sich die Quadratmeterpreise für Immobilien zum Teil deutlich. Den geringsten Quadratmeterpreis weisen Altbau-Einfamilienhäuser mit der Energieeffizienzklasse H auf, die vor 1949 erbaut wurden. 

Bundesweit betrachtet wird der Quadratmeter in einem Altbau mit der Energieeffizienzklasse H laut ImmoScout24 für 2.289 Euro angeboten. Hohe Räume, fehlende Dämmung oder alte Rohre ergeben einen hohen Sanierungsbedarf. Immobilien mit dem gleichen Baualter und Energiestandard E erzielen einen 13% höheren Preis; 2.588 Euro pro Quadratmeter. Zwischen den Klassen H und D liegt der Preisunterschied im Schnitt bei 20%. Objekte der Klasse C lassen sich zu einem 35% höheren Preis veräußern: 3.088 Euro. Hat ein altes Haus die Klasse A, kommt der Quadratmeterpreis auf 3.412 Euro – und liegt damit 49% höher als für das Haus in unsaniertem Zustand.

Bei Baujahren 1976 bis 1990 bringen schon kleine Sanierungen viel

Häuser der Jahre 1976 bis 1990 sind seit der ersten Wärmeschutzverordnung von 1977 zumindest in Westdeutschland rudimentär gedämmt. Bis in die frühen 1980er-Jahre bestand die Dämmung aber auch aus Asbest oder Formaldehyd. Laut ImmoScout24-Analyse wirken sich gerade für dieses Baualter schon geringe Unterschiede der Energieeffizienzklassen deutlich auf den Angebotspreis aus. So beträgt der durchschnittliche Verkaufspreis der Klasse D 3.219 Euro und der Klasse C 3.721 Euro – was einen Unterschied von 16% bzw. 502 Euro bedeutet.

Ähnlich verhält es sich bei den Klassen B und A, wo der Preisunterschied 17% ausmacht. Zwischen dem Energiestandard B und niedrigeren Klassen fallen die Preisunterschiede mit 5% dagegen nicht so groß aus. Hier zeigt sich, dass die Energieeffizienz zwar den Preis beeinflussen kann, aber Faktoren wie Lage immer noch den Ausschlag geben, welcher Preis erzielt wird.

Viel bringt viel?

Die Experten von ImmoScout24 merken aber auch an, dass maximale Sanierungsmaßnahmen nicht automatisch in einen maximalen Verkaufspreis münden. „Diese Rechnung geht nicht auf“, heißt es dazu. So sei bei einem Altbau in der Energieeffizienzklasse C bereits ein durchschnittlicher Preiszuwachs von 24% möglich. Bei der Sanierung zur Energieklasse A seien nochmal 6% mehr drin, also insgesamt 30%, die Eigentümer müssten aber auch immer die Sanierungskosten im Blick behalten. (tik)

Weitere Informationen unter immobilienscout24.de.

Bild: © Pakin – stock.adobe.com