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16. Januar 2023
Weltweit 270 Mrd. US-Dollar Schäden durch Naturkatastrophen

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Weltweit 270 Mrd. US-Dollar Schäden durch Naturkatastrophen

Weltweit 270 Mrd. US-Dollar Schäden durch Naturkatastrophen

In vielen Schwellenländern Asiens fast nichts versichert

Die Region Asien/Pazifik verzeichnete Schäden in Höhe von rund 70 Mrd. US-Dollar. Der versicherte Anteil nahm zu und zwar auf rund 10 Mrd. US-Dollar. Hohe versicherte Schäden entfielen auf industrialisierte Länder: Nach den Hochwassern in Australien war ein Erdbeben in Japan die Katastrophe mit den höchsten versicherten Schäden.

In vielen Schwellenländern Asiens sind Katastrophenschäden oft so gut wie gar nicht versichert. In China führte beispielsweise eine langanhaltende Hitzewelle und Dürre mit Temperaturen bis über 44°C zu Wasserknappheit und Ernteausfällen. Nach groben Schätzungen könnten die Schäden unter anderem durch Ernteausfälle in einer mittleren einstelligen Milliardenhöhe liegen. Versichert war allerdings fast nichts.

Rauch fordert daher bessere Prävention und Frühwarnsysteme zum Schutz der Menschen. „Auch können verbindlich geregelte Entschädigungsleistungen dazu beitragen, mehr Menschen gegen die unmittelbaren finanziellen Folgen von Katastrophen abzusichern“, so Rauch.

Afrika von Hochwasser getroffen

Afrika trafen im Jahr 2022 zwei Hochwasserereignisse als folgenschwerste Naturkatastrophen. In Nigeria etwa wurden nach ungewöhnlich starken Regenfällen weite Teile des Landes überschwemmt, mehr als 600 Menschen starben. Im Osten Südafrikas verursachte ein starkes Sturmtief mit extremen Niederschlägen Sturzfluten und Überschwemmungen. In beiden Ländern verursachten die Überschwemmungen Schäden in der Größenordnung von 4 Mrd. US-Dollar. In Südafrika überschritten die versicherten Schäden die Milliardenschwelle.

Südamerika: Dürre führt zu Ernteausfällen

In Südamerika kam es im Süden Brasiliens zu einer Dürre, die laut einem staatlichen landwirtschaftlichen Forschungsinstitut durch Ernteausfälle einen Schaden in Milliardenhöhe nach sich zog.

„Prävention und finanzielle Absicherung, etwa durch Versicherungen, müssen höhere Priorität bekommen“

Thomas Blunck, Mitglied des Vorstands von Munich Re, zu den Naturkatastrophen und deren Hintergründen sowie Folgen: „Der Klimawandel fordert zunehmend Tribut. Die Naturkatastrophenbilanz 2022 ist dominiert von Ereignissen, die nach dem Stand der Forschung stärker oder häufiger werden. Manche auch beides zugleich. Zudem ist erschreckend, was sich immer wieder zeigt: Naturkatastrophen treffen Menschen in ärmeren Ländern besonders stark. Prävention und finanzielle Absicherung, etwa durch Versicherungen, müssen daher höhere Priorität bekommen.“ (lg)

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Bild: © Mike Mareen – stock.adobe.com