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24. Januar 2025
Vor Bundestagswahl: Diese Pläne haben die Parteien für die Altersvorsorge

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Vor Bundestagswahl: Diese Pläne haben die Parteien für die Altersvorsorge

Die Reformen der verschiedenen Säulen der Altersvorsorge in Deutschland liegen seit dem Ampel-Aus auf Eis. Welche Pläne wird das politische Berlin nach der Bundestagswahl am 23. Februar verfolgen? Der Vermittlerverband BVK hat die Wahlprogramme der einzelnen Parteien gescannt und die Punkte zur Altersvorsorge zusammengefasst.

Es hat schlicht und ergreifend nicht sollen sein. In Berlin gab es im Herbst letzten Jahres mehrere Vorsätze, um die Säulen der deutschen Altersvorsorge, wenn nicht gänzlich auszutauschen, zumindest zu stützen. Aber nach dem Rauswurf von Christian Lindner (FDP) aus dem Finanzministerium am 06.11.2024 und dem kurz darauffolgenden Aus der Ampel-Koalition war beim Betriebsrentenstärkungsgesetz II, dem Rentenpaket II und dem Altersvorsorgedepot schnell Schicht im Schacht.

Doch der deutschen Rente geht es nun mal nicht gut und sie braucht Lösungen. Dementsprechend steht vor der Bundestagswahl am 23.02.2025 die Altersvorsorge stark im Fokus der Parteien. Der Bundesverband Deutscher Versicherungskaufleute (BVK) hat sich die Programme der einzelnen Parteien zur Brust genommen und auf mehrere wesentliche Punkte zusammengefasst – darunter auch deren Pläne zur Altersvorsorge. Das haben CDU/CSU, Grüne, SPD und Co. vor.

„Frühstart-Rente“ der CDU/CSU

Laut den Plänen der Union sollen junge Menschen möglichst früh selbst kapitalgedeckt vorsorgen. „Deshalb werden wir für jedes Kind vom 6. bis zum 18. Lebensjahr pro Monat 10 Euro in ein individuelles, kapitalgedecktes und privatwirtschaftlich organisiertes Altersvorsorgedepot einzahlen“, heißt es in der Zusammenfassung des Union-Programms des BVK. Der in dieser Zeit angesparte Betrag könne durch private Einzahlungen ab dem 18. Lebensjahr bis zum Renteneintritt weiter bespart werden. Die „Frühstart-Rente“ entfalte erst so durch eine renditeorientierte, kapitalgedeckte Anlage ohne Garantien ihren vollen Effekt. Die Erträge aus dem Depot sollen außerdem bis zum Renteneintritt steuerfrei sein.

Für selbstständige, die nicht anderweitig ausreichend abgesichert sind, will die CDU/CSU eine verbindliche Altersvorsorge einführen.

Auf der gesetzlichen Seite plant die Union, an der bestehenden Regelung zum Renteneintrittsalter festzuhalten. Die Regelung für besonders langjährig Versicherte mit 45 Versicherungsjahren soll beibehalten werden. Rentenkürzungen werde es keine geben.

48% sicher bei der SPD

Die Sozialdemokraten wollen ihrerseits das Niveau der gesetzlichen Rentenversicherung dauerhaft bei mindestens 48% sichern. Ein abschlagsfreier Renteneintritt nach 45 Beitragsjahren werde mit der SPD auch künftig zwei Jahre früher möglich bleiben, denn gerade Menschen, die früh zu arbeiten begonnen haben, hätten sich dies verdient.

Bei der privaten Altersvorsorge will die SPD nur eine staatliche Förderung für solche neuen Produkte zulassen, deren Kosten transparent und gedeckelt sind. Die staatliche Förderung soll differenziert ausgestaltet und auf kleine und mittlere Einkommensbezieher konzentriert werden, die sich sonst gar keine oder nur eine geringe private Altersvorsorge leisten können, so die SPD in ihrem Programm.

Grüne planen Bürger:innenfonds

Auch das Bündnis 90/Die Grünen wollen das gesetzliche Rentenniveau bei mindestens 48% halten. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung sowie die Erwerbsmöglichkeiten für Frauen sollen gefördert werden, durch gleiche Löhne, gute Kinderbetreuung, flexible Arbeitszeitmodelle, das Rückkehrrecht in Vollzeit und eine „faire Verteilung von Sorgearbeit“. Und auch mit der Anhebung des Mindestlohns und einem Abbau von prekärer Beschäftigung, insbesondere Minijobs, wollen die Grünen die Renten stärken.

Weiterhin soll, um alle drei Säulen zu stützen, ein „Bürger:innenfonds“ eingerichtet werden, wodurch man in der gesetzlichen Rentenversicherung den Einstieg in eine „notwendige ergänzende Kapitaldeckung“ geschaffen werden soll. Mit den daraus resultierenden Erträgen planen die Grünen, geringe und mittlere Renten zu stärken, was insbesondere Frauen und Menschen in Ostdeutschland unterstütze.

Mithilfe des Bürger:innenfonds soll auch die private und die betriebliche Altersvorsorge gefördert werden. „Dafür werden wir die Freibeträge für Kleinsparer:innen erhöhen, sie dynamisch an die Inflation anpassen und die öffentliche Zulagenförderung auf niedrige und mittlere Einkommen fokussieren. Den Bürger:innenfonds öffnen wir als fairen und transparenten Weg auch für die betriebliche Altersversorgung, damit noch mehr Beschäftigte, insbesondere von kleinen und mittleren Unternehmen, von Betriebsrenten profitieren.“

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