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17. Juni 2019
Viridium: „Vermittler sind und bleiben für uns enorm wichtige Partner“

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Viridium: „Vermittler sind und bleiben für uns enorm wichtige Partner“

Bestandsmanager könnten effektiver arbeiten, ist das Argument für eine Übernahme. Wie entstehen diese Effizienzvorteile?

Indem wir sämtliche Ressourcen allein dem Bestand widmen, Technologie an Marktstandards ausrichten und Prozesse konsequent daraufhin abklopfen, ob sie im Sinne der Versicherten einen wirklichen Nutzen stiften. In diesen Punkten sind wir sehr konsequent. Hinzu kommt eine umsichtige Kapitalanlage, die die Größenvorteile der Gruppe mit inzwischen rund 60 Mrd. Euro Assets under Management nutzt.

Der Aufbau einer solchen IT-Struktur kostet aber Geld. Es ist sicherlich auch einiges an Vorbereitung zu leisten, bevor so große Bestände wie beim Generali-Deal in Ihr Haus kommen. Wie gelingt dies aufseiten finanzieller, technischer und personeller Ressourcen?

Wir haben mittlerweile einen hohen zweistelligen Millionenbetrag investiert – vordringlich in IT und Bestandsführungssysteme. Viridium hat heute eine Systemlandschaft, die operativ ist und auf die Voll- und Teilbestände erfolgreich migriert wurden. Wir haben dabei eine Menge Erfahrungen gesammelt – manchmal auch schmerzhafte. Sie versetzen uns in die Lage, die mit dem Generali-Leben-Bestand einhergehenden Herausforderungen realistisch einzuschätzen und sorgfältig zu planen. Das war einer der Aspekte, die sich die BaFin genau angesehen hat.

Sehen Sie neben den schon genannten Aspekten weitere positive Aspekte aus Sicht der Kunden?

Jeder Vertrag wird über die gesamte Vertragslaufzeit vereinbarungsgemäß fortgeführt. Das beinhaltet zum einen, dass die Versicherten alle garantierten Kapital- und Rentenzahlungen erhalten. Zum anderen werden sie auf Basis der gesetzlichen Regelungen weiter an den Überschüssen beteiligt.

Darüber hinaus profitieren die Kollektive vom Viridium Modell des externen Bestandsmanagements, indem die Aufwände für die Verwaltung der Verträge von uns langfristig fixiert werden – zu Konditionen, die unterhalb der bisherigen Aufwandsniveaus liegen. So sind die Kunden zum einen vor dem zwangsläufigen Fixkostenanstieg eines schrumpfenden Bestands und vor Modernisierungsinvestitionen geschützt. Zum anderen führt die dauerhafte Kostensenkung – nach Maßgabe der Mindestzuführungsverordnung – bei entsprechender wirtschaftlicher Entwicklung der jeweiligen Gesellschaft zu Vorteilen bei der Zuführung zur RfB und damit auch bei der Überschussbeteiligung.

Sehen wir auf den Versicherungsmakler: Inwieweit bleibt er eingebunden? Wie erfolgen Betreuung und Vergütung?

Uns ist vollkommen klar, dass die Makler den Wechsel eines Bestands sehr genau verfolgen. Sie haben die Verträge vermittelt, stehen gegenüber den Kunden im Wort und haben Rechte auf Provisionsvergütungen erworben. Der Anspruch auf die vereinbarten Provisionsarten bleibt unberührt. Niedrige Stornoziffern sind für uns ein Schlüsselindikator, wie wir unseren Job machen – die Vermittler sind und bleiben deshalb für uns enorm wichtige Partner, das ist sonnenklar.

Gesellschafter der Viridium Gruppe sind Cinven, Hannover Rück und nun auch die Generali. Wie sehen das Engagement und die Absichten der Beteiligungsfirma und des Rückversicherers aus?

Unsere Gesellschafter sind mit unserer Entwicklung sehr zufrieden. Ihnen ist bewusst, dass man ein Modell wie das unsrige langfristig begleiten muss. Die mit dem Generali-Einstieg begründete Partnerschaft unterstreicht das.

Wohin wird sich der Run-Off-Markt entwickeln? Sind bereits weitere Übernahmen im Gespräch?

Wir haben immer gesagt, dass unser Modell eine Option ist. Für welches und wie viele Unternehmen sie letztendlich infrage kommt, hängt von einer Menge Faktoren ab. Die Generali-Leben-Transaktion dürfte aber sicher nicht der letzte Deal gewesen sein.

Bild: © everythingpossible – stock.adobe.com

Das Interview lesen Sie auch in AssCompact 06/2019, Seite 32 f. und in unserem ePaper.

Lesen Sie auch: Generali Leben: Verkauf an Viridium abgeschlossen

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