Nach den schweren Unwettern in Deutschland, die vielerorts für verheerende Verwüstungen sorgten, haben die Aufräumarbeiten begonnen. Derweil arbeiten die Versicherer auf Hochtouren, um den Menschen schnell und pragmatisch zu helfen, aber auch die von der Flut betroffenen Mitarbeiter und Vertriebspartner zu unterstützen. Entsprechende Maßnahmen wurden in die Wege geleitet und Hilfspakete geschnürt.
Schadenregulierer aus ganz Deutschland zusammengezogen
So teilten viele Versicherer direkt nach der Katastrophe mit, dass Schadenregulierer aus ganz Deutschland in die betroffenen Regionen abgezogen wurden, so auch bei der Gothaer: „Alle verfügbaren Schadenregulierer aus dem gesamten Bundesgebiet wurden in den besonders betroffenen Regionen zusammengezogen, damit die Schäden schnellstmöglich vor Ort besichtigt werden und reguliert werden können. Eine eigens zusammengestellte Taskforce kommt täglich zusammen und erarbeitet und koordiniert weitere Maßnahmen“, erklärte Oliver Brüß, Vertriebsvorstand der Gothaer.
Auch bei der Nürnberger ist ein Krisenteam im Einsatz. „Wir haben einen Krisenstab eingerichtet, der unsere Hilfsmaßnahmen koordiniert. Die schnelle Unterstützung betroffener Kunden steht im Mittelpunkt“, erklärt Armin Zitzmann, Vorstandsvorsitzender der Nürnberger. „Auch unsere Vertriebspartnerinnen und -partner, die von den katastrophalen Ereignissen betroffen sind, unterstützen wir nach besten Kräften.“
Soforthilfen für Betroffene
Etliche Gesellschaften bieten Soforthilfen für gegen Elementarschäden versicherte Kunden wie zum Beispiel auch die ERGO oder die Zurich. Mit den Vorschusszahlungen sollen erste finanzielle Lücken für notwendige Anschaffungen geschlossen werden. Auch die SIGNAL IDUNA bietet kurzfristige Vorauszahlungen auf die Versicherungsleistungen „wo immer es geht“, wie es in einer Mitteilung heißt. Die Dokumentationspflichten seien gelockert, die üblicherweise zu erfüllen sind, um einen Schaden zu melden. Im Falle beschädigter oder zerstörter Fahrzeuge werde auf Basis von Fotos reguliert, wenn die Autos nicht mehr zu besichtigen seien oder ein Gutachten zu lange dauere.
Unterstützung bei psychischen Folgen
Hilfestellung gibt es für Kunden und Vertriebspartner auch zur Bewältigung der mentalen Folgen, die die Katastrophe ausgelöst hat. So hat die Gothaer einen „Mental-Kompass“ eingerichtet. Kunden können hier mit entsprechenden Experten sprechen. Auch die ERGO bietet psychologische Seelsorge für betroffene Kunden und Vertriebspartner.
Erhöhte Nachfrage nach Elementarschutz
Währenddessen melden die Versicherer eine deutlich gestiegene Nachfrage nach Elementarversicherungen. „Vielen Menschen ist jetzt erst bewusst geworden, wie wichtig dieser Schutz ist“, betont Armin Zitzmann, Vorstandsvorsitzender der Nürnberger. „Jeder, der sich jetzt für einen Elementarschutz interessiert, bekommt auch bei Vorschäden einen Vertrag.“
Spenden und Hilfsfonds für die Region
Angesichts der verheerenden Ausmaße haben etliche Versicherer außerdem finanzielle Unterstützung auf den Weg gebracht. Um nur einige Beispiele zu nennen: Die Allianz hilft den beteiligten Rettungsorganisationen mit Spendengeldern. „Die Bilder, die uns aus den Katastrophengebieten erreichen, machen uns fassungslos“, sagte Klaus-Peter Röhler, Vorstandsvorsitzender der Allianz Deutschland AG und Mitglied des Vorstands der Allianz SE. Mit den Spenden sollen technisches Gerät oder Ausrüstung ersetzt werden, die dem Hochwasser zum Opfer fielen.
Auch der Lebensversicherer Canada Life greift den Opfern der Hochwasserkatastrophe mit einer Spende an mehrere Hilfsorganisationen sowie die Stadt Erftstadt und den Kreis Ahrweiler unter die Arme. „Wie viele mussten wir hilflos, schockiert und traurig mitansehen, wie diese Katastrophe großes Leid über die Menschen in den betroffenen Gebieten gebracht hat. Ihnen gehört unser volles Mitgefühl und wir wollen unseren Beitrag dazu leisten, schnelle finanzielle Hilfe bereit zu stellen“, sagte Markus Drews, Managing Director Canada Life Europe.
Die Gothaer hat einen Hilfsfonds gegründet, der vor allem Projekten zugute kommen soll, die soziale Härten ausgleichen oder zu einem nachhaltigen Wiederaufbau in den betroffenen Regionen beitragen. Im Rahmen einer Soforthilfeaktion hat die ERGO unter anderem an den Verein „ergo: wir helfen e.V.“ gespendet, um regionale Hilfsprojekte zu unterstützen. „Mehr denn je zählt nun jede einzelne Maßnahme und jedes Hilfsangebot“, erklärte Mathias Scheuber, Mitglied des Vorstands der ERGO Deutschland AG.
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