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23. August 2023
Vermittlerschwund setzt sich rasant fort
Vermittlerschwund setzt sich rasant fort

Vermittlerschwund setzt sich rasant fort

Die Zahl der Versicherungsvermittler ist im ersten Halbjahr 2023 deutlich gesunken, wie aktuelle Daten des DIHK belegen. Im Vergleich zu Jahresbeginn waren Anfang Juli über 7.000 Vermittler weniger registriert. Vor allem die gebundenen Vertreter mussten Federn lassen, doch auch die Maklerschaft ist geschrumpft.

Zuletzt hatte der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) nur aktuelle Zahlen zu den 34f-, 34h- und 34i-Vermittlern veröffentlicht (AssCompact berichtete: Wieder mehr Finanzanlagenvermittler). Nun wurden nach längerer Zeit auch wieder Zahlen zu den Versicherungsvermittlern nach §34d GewO vorgelegt. Den Daten zufolge hat der Vermittlerschwund im ersten Halbjahr 2023 deutlich an Dynamik gewonnen. Laut DIHK-Statistik waren zum Stichtag 1. Juli insgesamt 183.055 Versicherungsvermittler registriert. Das sind 7.653 weniger als noch Anfang Januar, da waren es 190.708.

Rückgang trifft vor allem gebundene Vertreter

Insbesondere die Gruppe der gebundenen Versicherungsvertreter hat Federn lassen müssen: Die Zahl der Eintragungen hat sich von 109.972 Eintragungen zu Jahresbeginn auf nunmehr 103.156 verringert, was einem Rückgang von 6.816 entspricht.

Maklerschaft ebenfalls geschrumpft

Während sie zuletzt zahlenmäßig noch zulegen konnte, ist im ersten Halbjahr 2023 auch die Maklerschaft geschrumpft. So weist das Online-Verzeichnis zum Stichtag 1. Juli insgesamt 46.274 Eintragungen auf und damit 235 weniger als Anfang Januar – da waren es noch 46.509.

Auch weniger Vertreter mit Erlaubnis und weniger Versicherungsberater

Ebenfalls gesunken ist die Zahl der Vertreter mit Erlaubnis nach § 34d GewO: von 28.659 Eintragungen Anfang Januar auf 28.082 Anfang Juli. Dies bedeutet ein Minus von 577. Verkleinert hat sich auch die an sich überschaubare Zahl der Versicherungsberater, und zwar von 333 auf 325.

Zur Entwicklung der produktakzessorischen Vermittler

Einzig die produktakzessorischen Makler (Makler mit Erlaubnisbefreiung nach § 34d Abs. 6 GewO) konnten in den ersten sechs Monaten des Jahres einen leichten Zuwachs von 164 auf nunmehr 174 Eintragungen verbuchen. Anders die produktakzessorischen Vertreter, deren Zahl sich von 5.077 auf 5.044 verringert hat – also 33 weniger.

BVK zeigt sich besorgt

Was den Rückgang der gebundenen Versicherungsvertreter betrifft, zeigt sich der Bundesverband Deutscher Versicherungskaufleute (BVK) besorgt. „Das sind aufs Jahr gerechnet über 6% weniger“, erklärt BVK-Präsident Michael H. Heinz. Dies sei ein deutlicherer Rückgang der Zahlen im Vergleich zur Vorperiode, stehe aber in der jahrelangen Kontinuität des Vermittlerschwunds seit 2011, als insgesamt noch über 263.000 Versicherungsvermittler registriert waren. „Dieser Schwund ist eine Folge der immer weiter getriebenen Regulierung und überbordenden Bürokratie, die unseren Berufsstand einschnüren“, so Heinz weiter. Der BVK plädiere deshalb für ein Moratorium und für eine Überprüfung der Wirksamkeit der bestehenden Gesetze und Verordnungen, bevor neue erlassen würden. (tk)

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