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22. Juni 2021
Vermittler sollten Pflegeschutz-Beratung nicht vernachlässigen

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Closeup of senior lady's hands holding a walker and helpful nurse supporting her

Vermittler sollten Pflegeschutz-Beratung nicht vernachlässigen

Corona zeigt uns, was Einschränkung bedeutet

Sie fanden die Einschränkungen durch die Corona-Pandemie nach über einem Jahr bereits erdrückend? Klar, das ist sie in allen Ebenen des normalen Lebens. Doch was ist, wenn ein Pflegefall eintritt, der Sie betrifft? Können Sie sich vorstellen, über einen Zeitraum von sechs bis sieben Jahren teils von der Außenwelt isoliert zu sein, weil Sie zum Beispiel Ihren Ehepartner, ein Elternteil oder das eigene Kind pflegen müssen? Freundeskreise werden plötzlich sehr klein und die gegenseitige Unterstützung in vielen Familien über die Jahre geringer.

Das kann man sich nur schwer vorstellen, besonders wenn die Familienverhältnisse bisher unter einem guten Stern standen. Wenn wir unsere Kunden nicht durch eine Beratung auf eine mögliche Pflegesituation aktiv vorbereiten, sind das Chaos und eine Überlastung der Angehörigen allzu oft bereits vorprogrammiert. Ein offenes Gespräch mit der Familie hilft allen Beteiligten einen großen Schritt weiter. Und seien wir mal ehrlich, auch wenn es in Corona-Zeiten nahezu Oldschool klingen mag: Ein echtes, persönliches und über alle menschlichen Sinneswahrnehmungen geführtes Gespräch ist durch eine Videoberatung nicht zu ersetzen. Digitalisierung hin oder her, Menschen brauchen echte Menschen in ihrer Nähe. Das hat Corona uns doch spüren lassen.

Die Konsumgüterversicherung

Wir Berater wechseln Autoversicherungen bis zum Abwinken, versichern teils sogar Handy, Waschmaschinen, Hörgeräte und auch Brillen. In einer Konsumgesellschaft versichert man automatisch viele Konsumgüter. Ein kaputtes Handydisplay ist schon ärgerlich, die Gefahr allgegenwärtig. Aber sehen wir auch die Pflegerealität? Nein, denn das sensible Thema wird nur ungern beim Kunden angesprochen, und dadurch fehlt vielen Versicherungsvermittlern selbst ein klares Bild von dem, was ein Pflegefall in einer Familie anrichtet. Der Kunde kennt die Lösungen, die wir zu bieten haben, nicht.

Pflege noch immer ein Tabuthema

Das Berufsunfähigkeitsrisiko anzusprechen, hat sich mittlerweile in der Versicherungsbranche etabliert. Pflege scheint, genau wie der eigene, ganz sicher eintretende Tod, immer noch ein Tabuthema zu sein. Viele Berater haben sich noch nie mit dem eigenen Pflegerisiko beschäftigt. Manch einer hat weder Vorsorgevollmacht, Betreuungsverfügung, Unternehmervollmacht noch eine Patientenverfügung. Einige laufen Gefahr, irgendwann fremdbestimmt ihr Dasein zu fristen. Viele Berater haben in diesem komplexen Thema, vermutlich durch die ständig hereinbrechende Informationsflut, die Orientierung verloren. Dabei sind die tatsächlich entstehenden Pflegekosten so hoch, dass sie teils von Vermittlern und Kunden als unrealistisch abgetan werden. Erst wenn man tief in das Pflegegespräch eintaucht, Emotionen erzeugt, Mangel simuliert und so realistisch wie möglich die Situation aufzeigt, die in vielen Familien bittere Realität ist, entsteht ein Verständnis für das wahre Problem, das jeden einzelnen unmittelbar betreffen kann.

 
Ein Artikel von
Christian Jansen