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Vertrieb
24. Juni 2024
Unternehmen aktiv mitnehmen und unterstützen

Unternehmen aktiv mitnehmen und unterstützen

Digitalisierte Lösungen bei der bV machen allen Beteiligten das Leben leichter. Aufgabe der Makler ist, Unternehmen und Mitarbeitende an die Ideen von digitalisierter bAV, bKV und Co. heranzuführen und zu zeigen, dass ein gutes Angebot auch bei der Durchdringung der bV helfen kann.

Interview mit Marcus Rex, Vorstand Jung, DMS & Cie.
Die Digitalisierung in der betrieblichen Vorsorge (bV) ist insgesamt (noch) nicht auf dem Stand, auf dem sie vermutlich sein könnte. Welches Potenzial steckt Ihrer Meinung nach noch darin?

Digitale bV-Verwaltung wird immer wichtiger, um Prozesse zu verschlanken und zu optimieren. Wie der Geschäftsführer unserer Plattform Plug-InSurance, Christian Jaffke, aus der täglichen Erfahrung berichtet, haben insbesondere viele mittelständische Arbeitgeber die bV bisher nicht oder nur unzureichend digitalisiert. Sobald die digitale Umsetzung aufseiten des Arbeitgebers erfolgt ist, muss auf der Arbeitnehmerseite wenig Überzeugungsarbeit geleistet werden, denn die meisten Menschen sind die digitale Erledigung von Finanzangelegenheiten, z. B. durch das Online-Banking, bereits gewohnt. Für Arbeitgeber ist das Angebot einer effizienten Verwaltung dagegen das entscheidende Vertriebsargument: Schließlich ist der Hauptgrund vieler Arbeitgeber, die bV bisher nicht aktiv anbieten, die Furcht vor einem großen personellen und finanziellen Aufwand nach Einführung einer bV-Lösung. Dies gilt für betriebliche Altersversorgung (bAV), betriebliche Krankenversicherung (bKV) und betriebliche BU (bBU) gleichermaßen.

Aber woran hakt es dann derzeit noch?

Wie schon erwähnt, verbinden die meisten Unternehmen mit dem Angebot bV-Lösungen einen hohen Organisations- und damit auch Personalaufwand. Insofern besteht die größte vertriebliche Hürde darin, den Arbeitgebern klarzumachen, dass für die Einrichtung einer bAV oder bKV keine großen eigenen personellen und finanziellen Ressourcen bereitgestellt werden müssen, wenn man entsprechende digitale Tools nutzt. Neben einer Beratung des Arbeitgebers und seiner Belegschaft durch den Vermittler ist daher auch die Gewährleistung von schlanken Prozessen in der Bestandsverwaltung ein gewichtiges Argument, um betriebliche Versorgungslandschaften zu einer Erfolgsgeschichte für alle Beteiligten werden zu lassen.

Nun könnten beim einen oder anderen z. B. auch Sorgen um den Datenschutz aufkommen, wenn sie an das Thema bV im Zusammenhang mit Digitalisierung und künstlicher Intelligenz (KI) denken … Können Sie da beruhigen?

Wie bei allen unseren Datensammelstellen, etwa bei unserem Maklerverwaltungsprogramm iCRM oder unserer Endkunden-App allesmeins, beachten wir auch bei unserer bV-Plattform Plug-InSurance die strengen Datenschutzanforderungen der DSGVO. KI setzen wir dabei höchstens ein, wenn es darum geht, für Arbeitnehmer und Arbeitgeber die besten, individuell passenden Vorsorge- und Absicherungslösungen zu finden bzw. vorzuschlagen. Die endgültige Entscheidung für bestimmte Produkte liegt beim Arbeitgeber und beim Arbeitnehmer – wird also nicht von KI-gesteuerten Prozessen getroffen.

Auf welche Weise werden Makler denn in die Entwicklung Ihrer Plattform bzw. Ihres Angebots einbezogen?

Unser Plug-InSurance-Geschäftsführer Christian Jaffke weiß aus Erfahrung, dass selbst Unternehmen, die mittlerweile erkannt haben, dass ein gutes bV-­Angebot hilft, Personalmangel generell und Fachkräftemangel im Speziellen zu bekämpfen, kaum bei einem Makler anrufen, um einen Beratungstermin in Sachen bV-Lösungen zu vereinbaren. Die Initiative muss also von den Vermittlern ausgehen.

Und ist die Zielgruppe Ihres Angebots in erster Linie der „bV-Makler“ und dessen Kunden oder geht es darüber hinaus?

Natürlich sprechen wir in erster Linie Makler an, die bereits Erfahrung in der Vermittlung von bV-Lösungen haben. Aber unsere Plattform ist auch darauf ausgerichtet, bisher „branchenfremden“ Vermittlern einen Zugang zum komplexen Thema bV zu ermöglichen. Laut Plug-InSurance-Geschäftsführer Christian Jaffke „trauen“ sich viele Vermittler noch nicht an das Thema bV heran, weil es ihnen zu komplex erscheint. Hier versuchen wir mit entsprechenden Schulungen und Webinar-Angeboten gegenzusteuern. Auf Wunsch begleiten wir den Vermittler auch bei Arbeitgebergesprächen, denn eine größere Vertriebschance ist unserer Meinung nach kaum vorstellbar.

Wie vereinfachen Sie den unterschiedlichen Beteiligten die Arbeit?

Mit unserer Plug-InSurance-Plattform vernetzen wir alle Beteiligten – Vermittler, Arbeitgeber und Arbeitnehmer – mithilfe eines zentralen Datenhaushalts, sodass Information, Beratung, Abschluss, Verwaltung und Überprüfung vereinfacht werden. Das wichtigste Argument gegenüber potenziellen Firmenkunden: Für die Einrichtung einer digitalen bV-Lösung müssen keine großen eigenen personellen und finanziellen Ressourcen bereitgestellt werden.

Angesprochen werden müssen mit dem Angebot letztlich auch die Beschäftigten. Über welche Wege erfahren sie z. B. in einem Großunternehmen idealerweise mehr über bAV, bKV und Co.?

Die interne Kommunikation über Mailings, Aushänge oder Mitarbeiterportale ist elementar für den Erfolg und eine hohe Durchdringung. Darum muss das Unternehmen aktiv durch den Berater mitgenommen und insbesondere bei der Verwaltung unterstützt werden. Idealerweise vereinbaren Vermittler und Unternehmen auch firmeninterne Informationsveranstaltungen, um über die Vorteile von bV- und Absicherungs­lösungen zu informieren.

Und wie gefragt ist im Vergleich die betriebliche Pflegeversicherung bei den Unternehmen und Beschäftigten?

Mit unserer digitalen Plattform bieten wir unseren Vertriebspartnern die Implementierung und Verwaltung von bAV, bBU-Versicherung, bKV und betrieblicher Pflegeversicherung in nur einem Portal an. Pflegeversicherungslösungen stehen dabei nicht an erster Stelle. Allerdings sehen wir auch, dass sowohl Arbeitnehmer als auch Arbeitgeber diesem Absicherungsbereich aufgeschlossen gegenüberstehen, sobald sie genügend Informationen darüber erhalten haben.

Zur Rolle des Vermittlers: Wie beurteilen Sie den Stellenwert des Maklers in diesem Gesamtgefüge aus unterschiedlichen Parteien bei der bV?

Wie bereits erwähnt, haben Makler eine zentrale Rolle, wenn es darum geht, bei Arbeitgebern wie Arbeitnehmern die Akzeptanz und Implementierung von bV-Angeboten zu verstärken und zu begleiten. Einerseits müssen sie Arbeitgeber davon überzeugen, dass ein gutes bV-Angebot nicht unbedingt hohe Investitionen in IT-Technik und Personal erfordert. Auf der anderen Seite sorgen sie für die nötigen Informa­tionen, um Arbeitnehmer von dieser Form der Absicherung und Vorsorge zu überzeugen.

Diesen Beitrag lesen Sie auch in der AssCompact Sonderedition Betriebliche Versorgung und in unserem ePaper.

Bild: © Marcus Rex, Jung, DMS & Cie.

 
Ein Interview mit
Marcus Rex