Das Swiss Re Institute hat eine vorläufige Schätzung zu versicherten Katastrophenschäden für das Jahr 2021 veröffentlicht. Mit insgesamt 112 Mrd. US-Dollar wird die vierthöchste Jahressumme erreicht. Diese sigma-Katastrophenschadenschätzungen beziehen sich auf Sachschäden, ohne Berücksichtigung von Covid-19-Schäden. Bei der Schätzung wird unterteilt in Naturkatastrophen und Man-made-Katastrophen. Erstere werden weltweit auf 105 Mrd. US-Dollar geschätzt, Man-made-Katastrophen auf 7 Mrd. US-Dollar.
Die zwei teuersten Katastrophen
Die zwei teuersten Katastrophen ereigneten sich in den USA: Der Hurrikan Ida, der unter anderem Überschwemmungen nach sich zog, und der Wintersturm Uri, der extreme Kälte, starke Schneefälle und Eisbildung brachte. Durch den extremen Frost fiel zeitweise sogar das Stromnetz in Texas aus.
Anderes Extrem des Wetterspektrums
Ein weiteres Wetterextrem waren Rekordtemperaturen, beispielsweise in Kanada bis um die 50 °C. Dadurch kam es häufig zu Bränden, die in diesem Jahr allerdings geringere versicherte Schäden verursachten als in vorigen Jahren, da meist eher große Waldflächen zerstört wurden als bewohnte Gebiete.
Jährliche Zunahme der Schäden
„2021 überstiegen die versicherten Naturkatastrophenschäden erneut den bisherigen Zehnjahresdurchschnitt. Damit setzte sich der seit Jahrzehnten zu beobachtende Trend einer jährlichen Zunahme der Schäden um 5 bis 6% fort. Es scheint inzwischen zur Normalität geworden zu sein, dass jedes Jahr mindestens ein sekundäres Naturgefahrenereignis, etwa eine schwere Überschwemmung, ein Wintersturm oder ein Waldbrand, Schäden von mehr als 10 Mrd. US-Dollar verursacht. Gleichzeitig erinnert der Hurrikan Ida eindringlich an die Bedrohung und das Schadenpotenzial von Spitzenrisiken. Schon ein einziges solches Ereignis in dicht besiedeltem Gebiet kann erhebliche Auswirkungen auf die Schadenbilanz eines Jahres haben“, sagt Martin Bertogg, Head of Catastrophe Perils bei Swiss Re. Angesichts von wachsendem Wohlstand, Urbanisierung und Klimawandel geht Swiss Re davon aus, dass Naturkatastrophenschäden auch künftig stärker steigen als das globale BIP.
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