Was wünschen sich die Generationen von ihren Arbeitgebern?
Und was sollte dann ein potenzieller neuer Arbeitgeber bieten können? Auf jeden Fall eine flexible Arbeitszeiteinteilung, denn das wünschen sich 74% der Befragten der Gen Z. Sie ist für diese Generation übrigens wichtiger als für andere Altersgruppen (30–49 Jahre: 67%, 50+: 62%). Dahinter rangiert mit 72% das höhere Gehalt. Es folgen ein guter Zusammenhalt im Team (68%) und der Wunsch nach Sinnerfüllung im Job (58%). Etwas überraschend kommt vielleicht das Ergebnis, das „nur“ 18% der jüngsten Beschäftigten auf ein nachhaltiges Handeln ihres zukünftigen Arbeitgebers Wert legen – und damit tendenziell weniger als andere Altersgruppen (30–49 Jahre: 21%, 50+: 26%).
Lust auf Abwechslung und noch wenig Sorgen um Aufstieg
Und die jüngsten Arbeitnehmer haben Lust auf Abwechslung: Für 38% ist dies der Studie gemäß ein Grund, die Augen nach einer neuen Stelle offenzuhalten. Personen mit Wechselwunsch aus der Gen Y empfinden dies mit 28% schon als deutlich weniger wichtig. Bei den über 50-Jährigen sind es nur 19%. Der Gen Y machen eher fehlende Aufstiegschancen Sorgen (34%). Mit 25% Zustimmung hat die jüngste Gruppe auf dem Arbeitsmarkt zum Thema „Gläserne Decke“ (noch) eine ähnlich entspannte Einstellung wie die älteste (50+: 24%).
Das verlangen die Generationen von ihrer Arbeitswelt
Auch als Treiber neuer Arbeitsformen wie Home-Office und Workation kann sich die Gen Z sehen. Beispielsweise finden 82% der 18- bis 29-jährigen Beschäftigten Gefallen an der Idee der Vier-Tage-Woche bei vollem Lohnausgleich. Arbeiten im Home-Office befürworten 66% (30–49 Jahre: 55%, 50+: 41%). Auch gut im Rennen der gewünschten Benefits liegen Sabbaticals (31%) und Workation (23%). Aber: Zwar befürworten 56% der Gen-Z-Befragten das Angebot zum ortsunabhängigen Arbeiten (30–49 Jahre: 48%, 50+: 36%), mit 38% finden aber auch mehr Jüngere einen attraktiven Standort des Büros relevanter als die Älteren (30–49 Jahre: 30%, 50+: 22%).
Zufriedener nach der Pandemie?
65% der 18- bis 25-Jährigen und 66% der 26- bis 35-Jährigen machen sich darüber hinaus keine Sorgen um ihre berufliche Entwicklung. Zufriedener als andere sind die Jüngsten aber auch: Während insgesamt 29% der Deutschen mit ihrer derzeitigen beruflichen Situation viel oder etwas zufriedener sind als vor Corona, liegt der Wert bei der Generation Z bei 35%.
„Wer nicht über Benefits nachdenkt, wird einen Teil dieser Generation erst gar nicht erreichen“
„Um diese Zufriedenheit auch langfristig zu fördern, sind vor allem Unternehmen gefragt“, sagt Stahl. „Die heute nachrückenden Generationen geben am Arbeitsmarkt zunehmend den Ton an, sind zugleich aber ein knappes Gut.“ Unternehmen müssten versuchen, die Bedürfnisse junger Beschäftigter besser zu verstehen und sich überlegen, wie sie für sie eine passende Unternehmenskultur schaffen. Wer nicht über Benefits wie Home-Office, Workation oder Sabbatical nachdenkt, werde einen Teil dieser Generation als Arbeitgeber erst gar nicht erreichen, ist sich der Arbeitsmarktexperte sicher. (lg)
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