Interview mit Jan Rabe, Geschäftsführer der Wechselpilot GmbH
Herr Rabe, Strom ist derzeit so teuer wie nie. Zunächst einmal eine grundsätzliche Frage: Wie setzt sich der Strompreis denn konkret zusammen?
Der durchschnittliche Strompreis in Deutschland lag im Jahr 2021 bei 32 Cent pro Kilowattstunde. Den größten Anteil daran machen die Erzeugungspreise für die Herstellung von Strom von gut 7 Cent und die Netznutzungsentgelte von knapp 8 Cent pro Kilowattstunde aus. Hinzu kommt die EEG-Umlage für die Förderung von erneuerbaren Energien, die im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) festgelegt ist. Diese lag im Jahr 2021 bei 6,5 Cent. 80% der 32 Cent machen Steuern und Umlagen aus.
Warum erleben wir beinahe jährlich Strompreiserhöhungen?
Der Strompreis setzt sich aus drei Komponenten zusammen: Die Erzeugungspreise, die EEG-Umlage und die Netznutzungsentgelte sind die Haupttreiber für die Strompreisentwicklung. Gestiegene Kosten für die Energiewende und beim Ausbau der Stromnetze haben stetig zu höheren Kosten bei der EEG-Umlage und zu höheren Netznutzungsentgelten geführt. Diese Preissteigerungen werden von den Versorgern an die Verbraucher weitergegeben.
Welchen Anteil hat die Energiewende an den Preiserhöhungen?
Die Energiewende trägt maßgeblich zur Strompreisentwicklung der letzten Jahre bei. Durch die gestiegenen Anforderungen an die Netze wegen der Einspeisung von erneuerbaren Energien sind die Netznutzungsentgelte stark gestiegen. Zudem hat die EEG-Umlage zugenommen, aus deren Einnahmen ein Konto gefüllt wird, über das die Förderung von erneuerbaren Energien finanziert wird. Insofern handelt es sich um eine Investition für ein zukünftiges und nachhaltiges System.
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