Wie es um die Beitragsstabilität in der Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) bei den deutschen Lebensversicherern bestellt ist, hat die infinma Institut für Finanz-Markt-Analyse GmbH jüngst wieder im Rahmen einer Umfrage unter die Lupe genommen. Dabei stand besonders die Frage im Vordergrund, ob der jeweilige Versicherer in den letzten 10, 15, 20 oder mehr als 20 Jahren auf die Anpassung der Überschussbeteiligung im BU-Bestand verzichtet hat. Geschaut haben die Analysten auf den Bonussatz und den Sofortverrechnungssatz, die vom Versicherer im angegebenen Zeitraum nicht geändert worden sein sollten, sodass die Zahlprämien für die Kunden konstant geblieben sind.
Steigende BU-Prämien durch Corona Fehlanzeige
„Das Thema Stabilität der BU-Prämien im Bestand ist für Vermittler und Kunden unverändert aktuell. Das gilt umso mehr, als es inzwischen einige Kreise zu geben scheint, die aus der Corona-Pandemie steigende BU-Prämien herleiten wollen“, kommentiert infinma-Geschäftsführer Dr. Jörg Schulz. „Unsere Umfrage hat erneut bestätigt, dass die Versicherer durchweg solide und auskömmlich kalkuliert haben und Prämienanpassungen im Bestand bisher die Ausnahme gewesen sind.“ Sein Geschäftsführer-Kollege Marc Glissmann ergänzt, dass im Hinblick auf die Beitragsstabilität komplexere Modelle noch nicht hätten nachweisen können, dass sie zu signifikant besseren Ergebnissen führten.
33 Gesellschaften mit maximaler Beitragsstabilität
Laut der aktuellen infinma-Umfrage verfügen 33 der teilnehmenden Gesellschaften über maximale Beitragsstabilität, was so viel bedeutet, dass sie bereits seit über 21 Jahren keine Anpassung mehr vorgenommen haben. Acht Gesellschaften bescheinigen die Analysten von infinma langjährige Beitragsstabilität, das heißt mit anderen Worten, es gab seit bis zu 20 Jahren keine Anpassung mehr.
Infinma nutzt die jährliche Abfrage zur Beitragsstabilität in der BU auch regelmäßig dazu, zusätzliche Informationen zum Geschäftszweig abzufragen. In diesem Jahr ging es dabei schwerpunktmäßig um alternative Absicherungskonzepte wie die Erwerbsunfähigkeits- und die Grundfähigkeitsversicherung. Neben konkreten Zahlen zu Leistungsfällen wurde auch nach praktischen Beispielen gefragt. Abgerundet wurde die Umfrage mit Angaben zur Geschäftsentwicklung in den einzelnen Biometriebereichen.
35 Gesellschaften tun sich als besonders transparent hervor
Immer mehr Versicherer haben laut infinma erkannt, dass Transparenz ein gutes Mittel ist, um Kunden zu überzeugen und haben daher die Möglichkeit genutzt, Angaben zur Erwerbs- und Grundfähigkeitsversicherung zu machen. Die Auskunftsbereitschaft der Versicherer gegenüber dem Vorjahr habe sich hier weiter verbessert, so infinma. Allerdings variiere der Umfang, in dem die Fragen zur Transparenz beantwortet worden seien, erheblich. Daher führt infinma in einer Tabelle die Anbieter als „besonders transparente BU-Versicherer“ auf, die den Fragebogen umfassend bearbeitet haben. Teilweise seien die Antworten der Versicherer jedoch nur für den internen Gebrauch bei infinma freigegeben worden, weshalb das Analysehaus nach eigener Aussage auf eine systematische Veröffentlichung von Ergebnissen zum Transparenzteil der Umfrage verzichtet. In der Tabelle der transparenten BU-Versicherer finden sich 35 Gesellschaften.
Diese und die Auflistung der Unternehmen bezüglich ihrer Beitragsstabilität werden laut infinma gegebenenfalls aktualisiert, sofern im Nachhinein noch weitere Versicherer Antworten nachreichen. Zu finden sind die Ergebnislisten hier und hier. (ad)
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