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7. Juli 2023
So stark sollen ETFs in den nächsten Jahren zulegen
So stark sollen ETFs in den nächsten Jahren zulegen

So stark sollen ETFs in den nächsten Jahren zulegen

ETFs sind auf einem gehörigen Vormarsch, der sich auch in den nächsten Jahren nicht verlangsamen dürfte. Laut einer Untersuchung der Unternehmensberatung Oliver Wyman soll das Volumen von ETFs in 2027 24% des gesamten Fondsvermögens ausmachen, gegenüber 17% heute.

Dass Exchange Traded Funds (ETFs) immer mehr an Popularität gewinnen, ist bekannt. Doch was heißt das genau in Zahlen? Und wie geht es in Zukunft weiter? Dieser Frage hat sich die Unternehmensberatung Oliver Wyman im Auftrag von Waystone gestellt. Und die daraufhin kürzlich veröffentlichte Untersuchung „The Renaissance of ETFs“ hat gezeigt: Es soll weiter steil bergauf gehen.

ETF-Vermögen soll sich verdoppeln

Aktuell machen ETFs 17% des gesamten Fondsvermögens. 2027 sollen es demnach schon 24% sein. Die Zunahme soll also enorm ausfallen. Ende Dezember 2022 belief sich das gesamte verwaltete ETF-Vermögen weltweit auf 6,7 Bio. US-Dollar und wuchs seit 2010 mit einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von 16% – klassische Investmentfonds wuchsen im selben Zeitraum um lediglich 5% p. a., so Oliver Wyman. Und bis 2027 soll es so weitergehen mit einem prognostizierten Wachstum von 13% bis 18% p. a. Das verwaltete Fondsvermögen soll dann zwischen 12 Bio. Und 16. Bio. US-Dollar liegen.

Die Studie kommt zu dem Schluss, dass die ETF-Landschaft gerade in die nächste Wachstumsphase eintritt. Gerade in den USA sei das ETF-Wachstum sehr stark gewesen aufgrund von steuerlichen Vorteilen bei der Anlage. Doch europäische Anleger würden ebenfalls mehr auf den Zug aufspringen, da die börsengehandelten Fonds auch hier sichtbarer und zugänglicher würden.

Aktive ETFs legen zu

Eine weitere Erkenntnis der Studie ist die zunehmende Beliebtheit von aktiven ETFs. Traditionell werden ETFs als passive Form der Geldanlage gesehen, doch aktive ETFs würden derzeit Zuspruch von Anlegern erfahren, die zum einen nach Strategien suchen, um den Markt zu schlagen, zum anderen aber auch Investitionen in nachhaltige Produkte und bestimmte Themenbereiche tätigen wollen. Dies führe zu einem großen Wachstum in einem Bereich des ETF-Markts, der eher auf Themen und Branchen und Innovation fokussiert sei.

Kostenfaktor spielt große Rolle

Ein großer Faktor hinter dem Aufschwung der ETFs ist die Kostenfrage. ETFs sind im Schnitt um einiges günstiger als ihre aktiven Kollegen, nämlich knapp 50%, wie Oliver Wyman meldet. Auf diesen Unterschied werden sowohl institutionelle als auch Privatanleger aufmerksam und versuchen, ihre Anlage über geringere Gebühren besser aufzustellen.

Herausforderungen für ETF-Anbieter

Die Studie geht außerdem auf die Herausforderungen für die Unternehmen ein, die einen ETF auflegen wollen. Denn davon gebe es mehrere wie die hohen Kosten für den Aufbau der Infrastruktur und das hohe Risiko des Scheiterns. Dies habe zur Entstehung von sogenannten White-Label-ETF-Anbietern geführt, die es Fondsanbietern ermöglichen sollen, ihre Strategien schnell auf den Markt zu bringen. (mki)

Weitere Information zur Studie „The Renaissance of ETFs“ gibt es hier.

Bild: © Murrstock – stock.adobe.com