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24. Oktober 2024
Europavergleich: Deutsche investieren am meisten in ETFs
Europavergleich: Deutsche investieren am meisten in ETFs

Europavergleich: Deutsche investieren am meisten in ETFs

BlackRock und YouGov haben in der Umfrage „People & Money 2024“ die Einstellung der Europäer zum Thema Geldanlage untersucht. Hierbei zeigten sich einige Trends, zum Beispiel, dass immer mehr Frauen am Kapitalmarkt investieren. Auch fehle es vielen Menschen, die nicht investieren, am dafür nötigen Geld.

Wer investiert in Europa eigentlich am Kapitalmarkt? Wie wird sich dies in den nächsten Jahren verändern? Und: Welche Gründe gibt es für Menschen, nicht an der Börse zu investieren? Diese und andere Fragen wurden in der Studie „People & Money 2024“, in Auftrag gegeben von BlackRock und durchgeführt von YouGov, untersucht. Sie soll die Einstellungen aktueller und potenzieller Anleger in 14 europäischen Ländern herausarbeiten.

Generation Z, Millennials und Frauen führen Trend an

Frauen aus allen Altersgruppen sowie die Generation Z und die Millennials, zu denen die 25– bis 34-Jährigen zählen, haben in den letzten zwölf Monaten die Anlegerzahlen in Europa nach oben getrieben, so heißt es in einer Mitteilung zur Studie. Bemerkenswert hierbei: Die Zahl der Anlegerinnen ist im Vergleich zum Vorjahr um 11% auf 29% gestiegen, während es bei Männern im gleichen Zeitraum 4% mehr waren auf nunmehr 47%. Da Männer traditionell einen Großteil der Anleger ausmachen, sei dies ein deutliches Zeichen dafür, dass sich immer mehr Teile der Gesellschaft für das Geldanlegen öffnen. Bei Frauen seien die Zuwächse am höchsten, aber bis sie zu den Männern aufschließen, bleibe noch viel zu tun. Bei den 25– bis 34-Jährigen ist die Zahl der Anleger weiterhin um 13% gestiegen.

In Deutschland spiegle sich dieser Trend ebenfalls wider: Hier ist der Frauenanteil bei Anlegern um knapp ein Viertel gestiegen – von 23% im Jahr 2022 auf 29% im Jahr 2024.

Erwartet werde zudem, dass Frauen und junge Menschen in den nächsten zwölf Monaten einen Großteil der Erstanleger in Deutschland ausmachen werden. 41% von ihnen werden voraussichtlich zwischen 18 und 34 Jahre alt und 48% Frauen aller Altersgruppen sein, verglichen mit aktuell 34% bzw. 40%. Auch die zukünftigen deutschen ETF-Anleger werden voraussichtlich jünger und häufiger weiblich sein. Mehr als die Hälfte (56%) der ETF-Erstanleger werden den Prognosen zufolge zwischen 18 und 34 Jahre alt sein, gegenüber 32% heute. Die Gruppe der Anlegerinnen, die auf ETFs setzen, wird von 34% auf 39% ansteigen.

Es fehlt an Geld oder Wissen

In Deutschland gibt die Mehrheit der Befragten (65%), die derzeit nicht investieren, als Grund dafür zu wenig verfügbares Geld an, melden BlackRock und YouGov. Mögliche Verluste mit Geldanlagen machen Deutschen weniger Sorgen als Menschen aus anderen europäischen Ländern. Nur 19% der Deutschen, die derzeit nicht anlegen, geben als Grund die Sorge an, Geld zu verlieren – gegenüber 25% der Befragten aus anderen europäischen Ländern.

Weiterhin spielt das Alter in Deutschland eine wichtige Rolle, wenn es darum geht, wie sachkundig sich die Befragten in punkto Geldanlage einschätzen. Von den 18– bis 34-Jährigen gaben mit 49% doppelt so viele wie bei den Über-35-Jährigen (23%) an, dass sie nicht wissen, wie man und in was man investiert oder was die Vorteile des Investierens sind.

Online-Plattformen erleichtern Zugang

Ein Großteil der ETF-Anleger der Generation Z und der Millennials investiert über digitale Plattformen wie Online-Anlageplattformen von Brokern und Banken oder über Robo-Advisor. Bei den 18– bis 34-Jährigen sind es 80%.

Auch deutsche Anleger entscheiden sich überwiegend für den ETF-Handel über digitale Plattformen, wobei 79% dazu entweder die Online-Plattform ihrer Bank oder eines anderen Anbieters nutzen.

Deutsche führen Statistik bei ETFs an

Aktien sind in Deutschland die beliebteste Anlageklasse. Mehr als die Hälfte aller Anleger (52%) entscheidet sich für sie. Deutsche Anleger investieren jedoch auch doppelt so häufig in börsengehandelte Fonds wie der europäische Durchschnitt. 40% von ihnen halten börsengehandelte Fonds. Die deutschen Anleger bilden damit die größte Gruppe der ETF-Anleger in Europa, wo die Quote bei durchschnittlich 20% liegt. Die Befragten aus Deutschland geben auch am häufigsten an, dass sie in den nächsten zwölf Monaten voraussichtlich in ETFs einsteigen werden. Erwartet wird ein Anstieg von 21%. Fast ein Drittel der Befragten, die derzeit keine Anlageprodukte halten, könnten sich vorstellen, mit ETFs zu beginnen (31%). Ein knappes Viertel der Nicht-ETF-Anleger in Deutschland gibt an, dass „Informationen darüber, wie sich ETFs von anderen Anlageoptionen unterscheiden“, es ihnen leichter machen würden, in ETFs zu investieren. (mki)

Bild: © ChomStyle – stock.adobe.com