Immobilien, Wohnen, Deutschland – diese drei Begriffe prägen die Portfolios deutscher Family Offices. Das zeigt die Studie „Immobilienvermögen in Family Offices“ die Engel & Völkers Investment Consulting (EVIC) in Zusammenarbeit mit Famos Immobilien im deutschsprachigen Raum durchgeführt hat. Die Studie wurde nach 2012 und 2016 zum dritten Mal aufgelegt.
75% in Immobilien investiert
Insgesamt sind 75% des Vermögens von Family Offices in Immobilien angelegt. Zum Vergleich: Vor fünf Jahren waren es nur 36%. Eine Asset-Klasse dominiert dabei die Immobilienanlagen. So stehen Wohnimmobilien für 57% des verwalteten Vermögens. Gleichzeitig rücken EVIC zufolge aufgrund von Regulatorik, Renditeerwartungen und der Angebote am Markt zwangsläufig Impact Investments, Value-Add- und opportunistische Objekte zunehmend in den Fokus von Family Offices.
Corona-Pandemie verstärkt Interesse an Wohnimmobilien
„Die Corona-Pandemie und ihre Folgen haben dazu geführt, dass wohlhabende Familien noch stärker in Wohnimmobilien investieren“, kommentiert Kai Wolfram, geschäftsführender Gesellschafter von EVIC, die Studienergebnisse. Unterstützt wird dieser Trend nicht zuletzt durch die anhaltend hohe Fertigstellungsquote. Weniger gefragt ist hingegen die Asset-Klasse Hotel. Der Anteil der Direktinvestments liegt hier nur bei durchschnittlich 4%. 89% der Befragten gaben zudem an, dass die Asset-Klasse Hotel als Verlierer aus der Corona-Krise hervorgehen wird.
Wohnen und Logistik als Pandemiegewinner
Die Gewinner der Pandemie sind für die Befragten eine klare Sache. So geben ebenfalls 89% die Bereiche Wohnen und Logistik als Pandemiegewinner an. Nur 11 % gehen davon aus, dass Corona keinerlei Auswirkungen auf das Investitionsverhalten von Family Offices haben wird. Mit Blick auf die Zukunft planen Family Offices in den kommenden zwei Jahren neben Wohnen (79%) insbesondere in die Asset-Klassen Logistik, Mischnutzung (je 57%) und Büro (50%) investieren zu wollen. Aber auch Pflege gewinnt an Bedeutung. Lediglich die Asset-Klasse Einzelhandel verzeichnet ein deutliches Minus von 13% im Vergleich zu 2021.
Heimatmarkt bleibt am beliebtesten
Deutschland ist und bleibt attraktivster Standort. Hier legen Family Offices ihr Geld zu 95% an. 2012 waren es noch 69%. „Die steigende Nachfrage nach Investitionen innerhalb Deutschlands ist auch das Ergebnis politisch stabiler Verhältnisse. Hinzu kommen eine solide Wirtschaftsleistung und oft auch noch Steigerungspotenzial bei den Mieten“, sagt Kai Wolfram. Ökologische Faktoren gewinnen derweil an Bedeutung. 77% der Family Offices geben Nachhaltigkeit als wichtiges Anlagekriterium an. 92% der Befragten beziehen Impact Investments in ihre Überlegungen ein.
Höhere Risikobereitschaft
Grundsätzlich wollen Family Offices in den kommenden zwei Jahren auch mit mehr Risikobereitschaft agieren. Bei 73% der befragten Family Offices rücken sogenannte Value-Add- und Opportunistic-Objekte zunehmend in den Fokus. 2016 waren es nur 24 bzw. 31%. Die Gründe liegen EVIC zufolge auf der Hand, denn hier sei das Angebot breiter gestreut und die Renditeerwartung vielversprechender. „Eines wird deutlich: Family Offices spielen am deutschen Immobilienmarkt eine immer bedeutendere Rolle und bauen ihre Bestände stetig aus. Dass sie dabei zunehmend auch Value Add und opportunistische Objekte im Blick haben, ist den Marktgegebenheiten geschuldet“, meint Hans Hünnscheid, Geschäftsführer bei Famos Immobilien. (mh)
Die vollständigen Ergebnisse der Studie stehen hier zum Download bereit.
Bild: © jirsak – stock.adobe.com
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