Stephan Gawarecki, Vorstandssprecher Dr. Klein & Co. AG, berichtet über aktuelle Trends in der Baufinanzierung und kommentiert die Ergebnisse des Dr. Klein-Trendindikators Baufinanzierung (DTB): Im Januar 2013 nutzen Erwerber verstärkt das niedrige Zinsniveau für eine schnelle Entschuldung. Der durchschnittliche Tilgungssatz bei Annuitätendarlehen steigt auf 2,26% an. Im Vorjahresmonat lag er noch bei 2,20%. Diese Entwicklung geht einher mit dem Anziehen des Zinsniveaus und damit der Standardrate. Für ein Darlehen von 150.000 Euro, das bei 2% Tilgung und einem Beleihungsauslauf von 80% mit einer zehnjährigen Sollzinsbindung abgeschlossen wird, liegt die durchschnittliche Monatsrate im Januar bei 583 Euro. Damit befindet sich die Standardrate 12 Euro über dem Tiefststand, der im Vormonat erreicht wurde, doch 85 Euro unter dem Wert des Vorjahresmonats. Die durchschnittliche Darlehenshöhe sinkt von ihrem Höchststand von 166.000 Euro um 11.000 Euro auf 155.000 Euro. Im Vergleich zum Vorjahresmonat ist sie 10.000 Euro höher. Der aktuelle Rückgang zeigt an, dass Erwerber – darunter auch einkommensschwächere – günstigere Objekte wie beispielsweise Bestandsimmobilien oder auch Immobilien mit geringerer Wohnfläche finanzieren. Zusätzlich hat die Neubautätigkeit zwar angezogen, deckt aber immer noch nicht die Nachfrage. Während Ende 2012 der Fremdkapitalanteil von Darlehen noch leicht sank, steigt Anfang 2013 der durchschnittliche Beleihungsauslauf von 78,01% auf 78,95%. Das eingebrachte Eigenkapital geht somit von 21,99% auf 21,05% zurück, befindet sich aber auf einem soliden Niveau. Im Vorjahreszeitraum war der Eigenkapitalanteil mit 22,99% etwas höher.
Die durchschnittliche Sollzinsbindung geht im Januar mit vier Monaten etwas stärker als im Vormonat zurück und liegt derzeit bei elf Jahren und sechs Monaten. Im Vorjahreszeitraum wurden die Zinsen im Schnitt für 11 Jahre und elf Monate gebunden. Der Rückgang der Sollzinsbindung und das Nachgeben der Forwardfinanzierung von 11,01% auf 10,41% sowie der sinkende Anteil von Annuitätendarlehen mit einem festen Zinssatz zeigen, dass Darlehensnehmer derzeit dem Zinsänderungsrisiko nach Ablauf der Zinsbindung eine geringere Beachtung schenken. Der Anteil von Annuitätendarlehen mit einem festen Zinssatz nimmt von 68,55% auf 68,27% ab. Die Dr. Klein & Co. AG empfiehlt Erwerbern trotzdem, sich das niedrige Zinsniveau langfristig zu sichern, da das Niveau in zehn Jahren vermutlich höher sein wird als aktuell. Der Anteil von Darlehen mit einem variablen Zinssatz sinkt ebenfalls – von 1,66% auf 1,54%. Demgegenüber zieht der Einsatz von KfW Darlehen von 16,36% auf 17,00% an. Im Vorjahreszeitraum lag er bei 13,61%. Diese Entwicklung zeigt, dass die von der KfW subventionierte energetische Sanierung von Bestandsbauten bzw. die Errichtung energieeffizienter Neubauten an Bedeutung gewinnt. Bei KfW-Darlehen ist maximal nur eine Zinsbindung von zehn Jahren möglich. Unter anderem infolge der steigenden Anzahl der auf zehn Jahre begrenzten KfW Darlehen geht die durchschnittliche Sollzinsbindung zurück. Dr. Klein hat jetzt mit dem Dr. Klein-EnergieEffizienzDarlehen DEED eine Lösung entwickelt, die einen niedrigen Zinssatz für eine lange Laufzeit von 20 Jahren anbietet. Möglich ist dies durch die Kombination von KfW Darlehen und Bausparvertrag. Wohnungsunternehmen und Privatkunden können dieses Produkt sowohl bei energieeffizienten Neubauten als auch bei der energetischen Sanierung einsetzen.
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