Technische Voraussetzungen
Wie bereits angesprochen, können Kunden ohne zusätzliche Investitionen von den Möglichkeiten profitieren, die sich aus der Zusammenarbeit mit Maklern und Versicherern ergeben. Hierbei geht es nicht nur um die reinen Informationen zu angeordneten Kontaktbeschränkungen oder Schließungen, sondern viel detaillierter zum Beispiel um Kumulrisiken durch die Anhäufung von Werten des Unternehmens an einem Ort, der möglicherweise (noch) nicht mit ausreichend hohen Sicherheitsmaßnahmen für diese ungeplante Risikoerhöhung ausgestattet ist. Hierbei ist beispielsweise die organisierte Kriminalität zu nennen, die sich solche Schwachstellen zunutze machen könnte.
Der Einsatz moderner Technologien erlaubt es Risikoingenieuren, auch und gerade in Zeiten von Kontakt- und Reisebeschränkungen Kunden kontinuierlich bei der Erfassung und Bewertung ihrer Risiken zu unterstützen, obwohl beispielsweise keine Werksbesichtigungen möglich sind.
Große Mengen an Risikodaten aus den eigenen Dokumentationen des Kunden sowie vielfältigen öffentlichen Quellen können verarbeitet und über Maschinenlernen ausgewertet werden, um auch weniger offensichtliche Risiken frühzeitig zu eliminieren oder auf Veränderungen zu reagieren.
Bei der frühzeitigen Reaktion auf Störungen können auch vernetzte Technologien helfen, indem transportierte Waren mit Sensoren versehen werden, die laufend Statusmeldungen über deren Verbleib und Zustand übermitteln.
Auch die Reaktion selbst kann mit heutigen und in der Entwicklung befindlichen (Blockchain) IT-gestützten Verfahren in zuvor festgelegter (teil-)automatisierter Form erfolgen, wenn definierte Faktoren eintreten.
Bei aller technischen Unterstützung bleibt jedoch das direkte Zusammenspiel von Kunden, Maklern und Versicherern der Schlüssel für möglichst störungsfreie Lieferketten.
Diesen Artikel lesen Sie auch in AssCompact 05/2021, Seite 36 f., und in unserem ePaper.
Bild: © Kalyakan – stock.adobe.com

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