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5. August 2024
Rekordhoch an Start-ups im Bau- und Immobiliensektor

Rekordhoch an Start-ups im Bau- und Immobiliensektor

Laut einer aktuellen Auswertung der blackprintpartners GmbH gibt es erstmals über 1.000 deutsche PropTechs, also Start-ups im Bau- und Immobilienbereich, darunter 106 Neugründungen im ersten Halbjahr 2024. 23% der neu gegründeten Unternehmen sind dem Bereich Energieeffizienz zuzuordnen.

Die auf Digitalisierung im Bau- und Immobiliensektor spezialisierte blackprintpartners GmbH mit Sitz in Frankfurt am Main hat den „blackprint PropTech Report“ für das erste Halbjahr 2024 vorgelegt. Im Rahmen der halbjährlich erscheinenden Analyse beleuhtet blackprint die Entwicklungen des deutschen PropTech-Start-up- und Wagniskapitalsektors als Treiber für den Innovationsreifegrad der Bau- und Immobilienwelt.

Laut aktueller Auswertung ist die Zahl wirtschaftsaktiver PropTechs zum Stichtag 30.06.2024 um +22% gegenüber Vorjahr erneut auf eine Rekordmarke geklettert. Trotz oder gerade wegen der multiplen Krisenlage würden Gründer weiterhin innovative Handlungs- und Erfolgspotenziale im Bau- und Immobiliensektor sehen, so die Studienautoren.

Die hohe Anzahl an Neugründungen (H1/2024: 106), insbesondere verglichen mit dem Vorjahr (FY23: 143; H1/23: 70), kompensiert den Wegfall wirtschaftlich nicht mehr aktiver PropTechs durch Insolvenzen & Co., sodass sich zum 30.06.2024 erneut ein Rekordhoch an Startups im Bau- & Immobiliensektor verzeichnen lässt.

Bereich Energieeffizienz mit den meisten neuen Unternehmen

Die wachsende Zahl an Gründungen sei Indikator dafür, dass vermehrt Entrepreneure und Gründer den hohen Bedarf im Technologie- und Innovationsbereich rund um den Immobilienlebenszyklus insbesondere bezogen auf den Gebäudebestand sowie die makroökonomische Bedarfslage erkennen würden und entsprechend ihre Geschäftsmodelle ausrichten. 23% aller Neugründungen sind dem Bereich Energieeffizienz zuzuordnen, der damit abermals die meisten neu entstandenen Unternehmen verbucht. In Summe entfallen 21% auf die beiden Bereiche Neubau/Material (13%) sowie Sanieren/Bauen im Bestand (8%), die zusammen die erforderlichen, aber fehlenden Bauaktivitäten reflektieren.

Teilkonsolidierung in einigen Wertschöpfungsstufen

Im ersten Halbjahr 2024 mussten 33 Start-ups die Segel streichen, sind als schwebend oder passiv gemeldet. Das sind rund 3% der bekannten Start-ups zum Stichtag 30.06.2024. Davon handelt sich bei 12 Unternehmen um Marktabgänge im Sinne der Passivmeldung. Die Anzahl der Start-ups in wirtschaftlich offiziell neu gemeldeter Schieflage lagen bei 12 und damit unter dem Vorjahreswert des ersten Halbjahres in 2023 von 28. Da die Passiv- den Schwebendmeldungen nachlaufen, darf laut blackprint von einer weiteren Erhöhung der Marktabgangsquote im weiteren Verlauf des Jahres 2024 und folgend ausgegangen werden. Eine absolut höhere Anzahl an Unternehmen in Schieflage sei in einem wachsenden Sektor grundsätzlich kein Negativindiz. Nichtsdestotrotz deute sich eine Teilkonsolidierung in gewissen Marktsegmenten an, die sich insbesondere in den Wertschöpfungsstufen „Vermietung, Vermarktung und Verkauf“ sowie „Planen & BIM“ zeige.

Alexander von Frankenberg, Geschäftsführer des HTGF erklärt: „Sich immer schneller und kraftvoll entwickelnde Innovationen sind der Schlüssel zur Lösung aktueller und zukünftiger Herausforderungen. Dies gilt auch und insbesondere für den Bau- und Immobiliensektor. Digitalisierung, AI, neue Materialien, intelligente Gebäudesteuerung, Energiemanagement sind nur einige der Themenfelder, die den zunehmenden Kostendruck, Gebäude- und Klimaeffizienz und den Bedarf an neuem und flexiblem Wohnraum erfolgreich adressieren können.“

Relevanz der PropTechs

„Der PropTech Boom flacht nicht ab und trifft doch auf Herausforderungen. Der PropTech-Sektor befindet sich an einem entscheidenden Wendepunkt. Trotz wirtschaftlicher Unsicherheiten wächst dieser Technologiebereich kontinuierlich zu einem der größten Deutschlands, wird zunehmend zum relevanten Arbeitgeber und zeigt beeindruckende Innovationskraft“, sagt Sarah Schlesinger, Managing Partner von blackprint. (tik)

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