Banken erhöhen Sparzinsen langsamer als gedacht
„Deposit Beta“ ist der Branchenbegriff für den Anteil an den Notenbankzinsen, den Banken an ihre Kundinnen und Kunden weitergeben. Dieser sei in den vergangenen Monaten branchenweit gestiegen. Man habe jedoch mit einem schnelleren Anstieg gerechnet, so wird Deutsche-Bank-Finanzchef James von Moltke im Handelsblatt von einer Analystenkonferenz zitiert. Laut Nikolas Glusac, Partner bei der Unternehmensberatung Bain, liege dies daran, dass der deutsche Privatkunde gemeinhin eher wenig wechselbereit sei und viele Zinsangebote zeitlich und mengenmäßig begrenzt seien.
Mittelfristig rechne die Commerzbank allerdings damit, dass alle Banken einen größeren Anteil der Notenbankzinsen an ihre Kunden weitergeben müssten. Traditionell lag das Deposit Beta je nach Zinsniveau zwischen 35% und 45%, so Finanzchefin Bettina Orlopp. Hintergrund sei auch die Digitalisierung, die es einfacher mache, Einlagen von einer zur anderen Bank zu verschieben.
ING auf Platz 3
Die ING ist bei den Tagesgeldzinsen häufig vergleichsweise weit vorne mit dabei. Mit nun 3,5% ist sie Verivox zufolge nun auf Platz 3 bei den Tagesgeldzinsen für Neukunden. Höhere Zinsen zahlen derzeit nur die Raiffeisenbank im Hochtaunus mit 3,55% p. a. und die Suresse Direkt Bank, die zur spanischen Großbank Santander gehört, mit 3,7% p. a. In Spanien ist durch das EU-Recht eine Einlagensicherung von bis zu 100.000 Euro vorgeschrieben. In der Zeitschrift Finanztest taucht das Angebot im monatlichen Tages- und Festgeldranking dennoch nicht auf, da spanische Banken nicht als empfehlenswert betrachtet werden.
Die Top 3 bzw. 4 bei Bestandskunden sind laut Handelsblatt, welches sich auf ein Ranking der FMH-Finanzberatung bezieht, die J&T Direktbank (3,3%), comdirect (3,25%) und die BMW Bank sowie NIBC mit je 3%. (mki)
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