Trotz eines schwächelnden Konjunkturumfelds entwickelten sich die meisten Anlageklassen am Kapitalmarkt 2024 positiv. Laut Mercer-Hochrechnung stieg das Pensionsvermögen der Dax-40-Unternehmen im Vergleich zum Vorjahr um etwa 5 Mrd. Euro auf rund 263 Mrd. Euro, basierend auf aktuellen Geschäftsberichten und Kapitalmarktinformationen.
Das Beratungshaus betont jedoch, dass das Pensionsvermögen weiterhin deutlich unter dem Höchststand von knapp 300 Mrd. Euro Ende 2021 liegt. Die Hochrechnung basiert auf allen bis zum 14.03.2025 veröffentlichten Geschäftsberichten der Dax-Unternehmen und deckt über 80% der Pensionsverpflichtungen sowie fast 80% des Deckungsvermögens ab.
Beinahe unveränderte Pensionsverpflichtungen dank stabilem Rechnungszinssatz
Der Rechnungszinssatz blieb – abhängig vom verwendeten Verfahren – ungefähr auf dem Vorjahresniveau. Der Wert der Pensionsverpflichtungen in den IFRS-Abschlüssen der Dax-Unternehmen sank von 324 Mrd. Euro auf etwa 319 Mrd. Euro.
Deckungsgrad gestiegen – auch dank Auslagerung auf Pensionsfonds
Der Deckungsgrad, also das Verhältnis von Pensionsvermögen zu Pensionsverpflichtungen, erreichte zuletzt Ende 2022 ein Rekordhoch von 80 %. Ende 2024 wurde nun mit über 82% ein neuer Rekordwert erreicht. Mercer sieht neben den Kapitalmarktentwicklungen einen weiteren Hauptgrund in der zunehmenden Ausfinanzierung. „Auch im Jahr 2024 haben die Unternehmen nach Lösungen gesucht, ihre Pensionsrisiken zu steuern, ihre Bilanzen zu entlasten und Liquiditätsabflüsse zu verstetigen. Für viele Unternehmen ist die Übertragung von Pensionsverpflichtungen auf einen Pensionsfonds weiterhin das Mittel der Wahl“, so Dr. André Geilenkothen, Leiter Pension Funding Consulting bei Mercer Deutschland.
Perspektiven und Ziele für das laufende Jahr
Das Jahr 2025 hält einige Unsicherheiten bereit. Die geopolitischen Entwicklungen sind schwer einzuschätzen und die Rahmenbedingungen für Wirtschaft und Kapitalmarkt bleiben herausfordernd, so Mercer mit Blick auf das laufende Jahr. Ziel müsse es sein, den hohen Deckungsgrad aufrecht zu erhalten und sukzessive zu erhöhen. Gleichzeitig sollten Unternehmen die Risikominimierung ihrer Pensionsverpflichtungen im Auge behalten.
„Trotz des weiterhin herausfordernden gesamtwirtschaftlichen Umfelds bieten sich aktuell vielfältige Chancen beim Pension De-Risking, sei es durch einen langsamen Einstieg in ein Funding unter Nutzung renditestarker Anlagen oder durch die Umschichtung der Kapitalanlage bei bereits hohen Ausfinanzierungsgraden”, erklärt Geilenkothen. „Ebenso können bei einer Ausfinanzierung über einen Pensionsfonds zum Teil erhebliche steuerliche Vorteile realisiert werden. Darüber hinaus erlaubt die Nutzung dieses Durchführungsweges auch eine spürbare Reduzierung der Beiträge für die Insolvenzsicherung der betrieblichen Altersversorgung, die voraussichtlich in der nächsten Zeit krisenbedingt eher ansteigen dürften.“ (bh)
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