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18. Juni 2024
Opt-out – die bessere bAV

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Opt-out – die bessere bAV

Opt-in gescheitert

Die zu überwindenden Informations-, Kenntnis- und Einstiegshürden sind ungeeignet zur Einbeziehung der Mitarbeitenden. Opt-in hat sich ohne intensive Beratung und ohne hohen Arbeitgebereinsatz als Ausgrenzungsmodell statt Einbeziehungsmodell erwiesen. Genügen „finanziellen Analphabeten“ 120 Minuten Beschallung, um eine valide Entscheidung treffen zu können, die sie über Jahrzehnte verteidigen werden? Status quo: Laut dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales gibt es durchschnittlich zu geringe Einzahlungen. Hinzu kommen geschlechterspezifische Gaps in Höhe und Nutzungszahl. Welche Spätfolgen wird das haben?

Daher sollte gelten:
  • • Konzepte dürfen weder an der fehlenden Altersvorsorgekompetenz noch am Trägheitsmoment oder anderen Hürden scheitern.
  • Zudem braucht es angemessene Einzahlungen und Rentabilität.

Opt-out kann das – mit einem Wow-Nebeneffekt: mehr emotionale Bindung der Mitarbeiter an das Unternehmen und höhere Arbeitgeber­attraktivität.

Gender Pension Gap

Die geschlechterspezifische Rentenlücke beträgt je nach Betrachtungswinkel bis zu 50%. Hier ein Fakten-Check: 60% der Rentnerinnen bekommen aktuell weniger als 900 Euro Rente, 56% der Rentner (Männer) erhalten mehr als 1.200 Euro Rente. Eine mögliche Schlussfolgerung und Forderung könnte sein: Für in Teilzeit Arbeitende muss mehr in die ergänzende Altersvorsorge eingezahlt werden als für in Vollzeit Arbeitende.

In der Deutschen Rentenversicherung entsteht die geringere Frauenrente durch unter­brochene oder Teilzeiterwerbstätigkeit, oft aufgrund von Care-Arbeit. Vereinbarkeit von Familie und Beruf? Fehlanzeige! Dazu kommt das (bereinigte) Gender Pay Gap: 6% weniger Geld für gleiche Arbeit erhalten Frauen derzeit laut dem Statistischen Bundesamt. Wussten Sie, dass zwei Drittel der Mütter keiner bezahlten oder einer Teilzeit­erwerbstätigkeit nachgehen, bis das Nesthäkchen 18 Jahre alt geworden ist?

Mit Opt-out würden ...

… finanzielle Analphabeten nicht zu Finanzkennern. Aber ihre Unkenntnis bestraft sie nicht.

… schlecht bezahlte Mitarbeitende nicht zu Top-Verdienern. Aber sie werden eine bessere Rente bekommen.

… Familien heute nicht mehr Geld im Portemonnaie haben. Aber die Teilzeit rächt sich später nicht in Mamas Portemonnaie.

… bAV-Experten nicht weniger verdienen, sondern mehr und hätten mehr Zeit für bessere Versorgungs­konzepte.

German Equal Pension Symposium® („GEPS“)

Das „GEPS“ ist eine Initiative, um die Konsequenzen der Teilzeit für die Rente öffentlich zu machen. Woher kommt das Gender Pension Gap und welche Folgen hat es? Wie können Win-win-Situationen für Unternehmen, Mütter und Caregebende, Berater, Versicherer und die Gesellschaft daraus entstehen? Das „GEPS“ soll Maklerinnen und Makler sowie Altersvorsorgeexpertinnen und -experten Erfahrungsaustausch auf Augenhöhe ermöglichen, Familien und Unternehmen Lösungsansätze bieten sowie Berufsverbänden, Versicherern, Investmentgesellschaften, Maklerpools und Unterstützern Sichtbarkeit verleihen als Vorreiter für Wohlstand und Lebenszufriedenheit von Frauen bzw. Caregebenden. Das nächste „GEPS“ findet am 12.09.2024 in Düsseldorf statt.

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Bild: © momius – stock.adobe.com

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Ein Artikel von
Cordula Vis-Paulus