Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) will noch in diesem Jahr ein Konzept für die geplante Aktienrente vorlegen. Dabei könne das schwedische Rentensystem Deutschland als Vorbild dienen, sagte der FDP-Politiker Ende August nach einem Besuch in Stockholm. „Die Anlage am internationalen Kapitalmarkt bringt den Schweden ein echtes Rentenplus. Das ist eine Inspiration für uns“, merkte Linder am Randes seines Besuches an. Die Schweden müssen per Gesetz 2,5% des Bruttoeinkommens in private oder staatliche Vorsorge-Fonds investieren. Diese Fonds zeichnen sich durch geringe Kosten und eine über die letzten Jahre signifikante Rendite aus, sodass sich die staatliche Grundrente damit erfolgreich zu ergänzen scheint.
Aktienrente im Koalitionsvertrag festgehalten
Der FDP-Chef traf in der schwedischen Hauptstadt seinen Amtskollegen Mikael Damberg und informierte sich über den dortigen Staatsfonds. „Vom schwedischen Modell können wir lernen, dass Deutschland seine Abneigung gegen Aktien und Wertpapiere überwinden muss“, forderte er. Die „rein gegenwartsorientierte Rente“ in Deutschland, so Lindner, sei in einer alternden Gesellschaft kein Garant für Sicherheit. Nötig sei ein Kapitalstock, der langfristig anwachse und jährlich höhere Renditen erwirtschafte. Die Parteien der Ampel-Regierung haben im Koalitionsvertrag vom Dezember 2021 vereinbart, mit dem Aufbau einer sogenannten Aktienrente zu beginnen. Dafür sollen zu Beginn 10 Mrd. Euro bereitgestellt werden. Nach Angaben des Bundesfinanzministeriums arbeite die Bundesregierung gegenwärtig an den Eckpunkten. „Mein Ziel ist, noch in diesem Jahr ein Konzept zu fixieren“, bekräftigte der Bundesfinanzminister nun nach seinem Besuch in Schweden. (as)
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