Zögerliche Immobilieneigentümer können dem DIW Berlin zufolge möglicherweise über einen Fonds gewonnen werden, der ihnen die Risiken der Investition abnimmt und sich aus den Gewinnen der Energieeinsparungen refinanziert. „Es ist wichtig, nach innovativen Lösungen zu suchen, denn wir vergeuden zur Zeit sehr viele volkswirtschaftliche Vorteile durch nicht umgesetzte Energieeffizienzmaßnahmen“, sagt DIW-Experte Karsten Neuhoff. Ein solcher Energieeffizienzfonds wäre in erster Linie für große kommunale oder gewerbliche Projekte interessant.
Gebündelt auch für Wohngebäude möglich
Würde man die einzelnen Projekte bündeln, zum Beispiel im Kontext von Quartiersansätzen, könne dieses Modell auch für die Sanierung von Wohngebäuden interessant werden. Eine staatliche Beteiligung wäre vorteilhaft. Ein Energieeffizienzfonds kann laut den DIW-Experten bestehende Förderinstrumente ergänzen, nicht aber ersetzen. Sie halten vor allem die Weiterentwicklung bestehender Beratungsprogramme und finanzieller Anreize durch die KfW und eine weitere Verbesserung der Qualifikation sowie eine Zertifizierung der Handwerker für notwendig.
Sanierungsrate zu niedrig
Um die Klimaschutzziele der Bundesregierung bis zum Jahr 2020 zu erreichen, sei eine jährliche Sanierungsrate von 2% des Wohngebäudebestands in Deutschland erforderlich. Bisher stagniert die Sanierungsrate bei rund 1%. Die vielfältigen Risiken, die mit der Sanierung verbunden sind, könnten ganz oder teilweise von Dritten übernommen werden, wobei die Rückzahlung beziehungsweise Vergütung allein aus den Energieeinsparungen bedient wird.
Kapital von Pensionsfonds oder Lebensversicherern
Im Gegensatz zum klassischen Bankenkredit wäre die Kreditvergabe weder an die Bonität noch an Immobilienwert gebunden, sondern an die Erträge der Investition. Das Kapital dafür könnte dem Institut zufolge von großen institutionellen Anlegern wie Pensionsfonds oder Lebensversicherern kommen, die in der derzeitigen Niedrigzinsphase neue Anlagemöglichkeiten suchen und den erforderlichen langfristigen Horizont haben. (mh)
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