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31. August 2024
Neue Wege der Altersvorsorge mit Infrastrukturinvestitionen

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Neue Wege der Altersvorsorge mit Infrastrukturinvestitionen

Neue Wege der Altersvorsorge mit Infrastrukturinvestitionen

Swiss Life Deutschland hat ein neues Vorsorgeprodukt namens Swiss Life Privado Police auf den Markt gebracht. Die Fondspolice basiert auf Investments in ausgewählte Infrastrukturanlangen auf Basis eines sogenannten ELTIFs. Welche Vorteile gehen damit einher? Und welche Zielgruppe hat der Versicherer im Fokus?

Interview mit Stefan Holzer, Leiter Market Management Versicherung und Mitglied der Geschäftsleitung von Swiss Life Deutschland, und Christoph Gisler, Head Infrastructure Equity bei Swiss Life Asset Managers
Herr Holzer, Swiss Life Deutschland hat Anfang Juli eine neue fondsgebundene Vorsorgelösung namens Swiss Life Privado Police an den Markt gebracht. Können Sie mir die Vision hinter der Produktneuheit erläutern?

Stefan Holzer Wir wollten eine Lösung schaffen, die nicht nur unseren Kunden stabile und ansprechende Renditen bietet, sondern auch einen gesellschaftlichen Mehrwert liefert – schließlich geht es gerade der Politik mit der neuen ELTIF-Verordnung darum, mehr Beteiligung in Infrastrukturprojekte zu ermöglichen. Mit unserem Produkt leisten wir dazu einen spürbaren, auf Langfristigkeit ausgelegten Beitrag.

In Zusammenarbeit mit unseren erfahrenen Fondsmanagern von Swiss Life Asset Managers haben wir beschlossen, Infrastrukturinvestitionen über einen sogenannten European Long-Term Investment Fund [ELTIF, Anm. d. Red.] in eine fondsgebundene Rentenversicherung zu integrieren. Die Anlage in Infrastruktur bietet langfristige und stabile Anlagemöglichkeiten, die gut zu den langen Laufzeiten unserer Altersvorsorgeprodukte passen.

Was war die treibende Kraft hinter der Einführung dieses Produkts?

SH Wir haben festgestellt, dass die Nachfrage nach stabilen und langfristigen Anlageformen in den letzten Jahren stark gestiegen ist. Zudem bietet die angepasste Verordnung der europäischen Regulierung für ELTIFs, auch bekannt unter ELTIF 2.0, eine Grundlage, um Investitionen im Rahmen einer Lebensversicherung attraktiver und einfacher anbieten zu können. Dieses Timing haben wir genutzt, um unsere Kompetenzen zusammenzubringen und das Produkt auf den Markt zu bringen.

Herr Gisler, Basis der Vorsorge­lösung ist ein sog. ELTIF, die Regulierung wurde gerade angesprochen. Was genau hat sich geändert?

Christoph Gisler Die jüngsten Änderungen in der ELTIF-Regulierung haben den Zugang für private Anleger vereinfacht und erweitert. Diese Öffnung ermöglicht es uns, eine breitere Kundenschicht zu erreichen. Die Anforderungen an die Diversifikation wurden ebenfalls gelockert, was uns mehr Flexibilität bei der Investition in verschiedene, nicht börsennotierte Infrastrukturprojekte gibt. Die Kombination daraus ermöglicht es uns, diese Anlageklasse auch Lebensversicherungskunden direkt anzubieten.

Was genau macht Infrastruktur­investitionen so besonders, zum Beispiel im Vergleich zu her­kömmlichen Aktienfonds?

CG Infrastrukturinvestitionen, die wir tätigen, sind langfristig angelegt und weniger volatil als Aktien. Sie bieten stabile Ausschüttungen, ähnlich wie Dividenden bei Aktien, weswegen sie für die Altersvorsorge geeignet sind. Außerdem tragen diese Investitionen zur Verbesserung der Infrastruktur bei, was sowohl der gegenwärtigen Generation als auch zukünftigen Generationen zugutekommt.

Auf welche Assets zielt der Fonds hinter dem Produkt ab?

CG Das Portfolio ist breit diversifiziert und umfasst verschiedene Sektoren wie erneuerbare Energien, Verkehrsinfrastruktur und Telekommunikation. Beispielsweise investieren wir in Wasserkraftwerke in Norwegen, Fernwärmenetze in England und Batteriekapazitäten in Deutschland. Unsere Beteiligungen umfassen auch Stromnetze und Solarkraftwerke. Durch diese Diversifikation und den Fokus auf nicht börsennotierte Unternehmen streben wir an, die Risiken zu minimieren.

 
Ein Interview mit
Christoph Gisler
Stefan Holzer