Das Interesse von Versicherungskunden an nachhaltigen Versicherungsprodukten steigt, das hat gerade wieder eine Studie herausgefunden. EY Consulting hat dazu im Dezember 2022 eine für Deutschland repräsentative Gruppe von 2.000 Privatpersonen befragt. Allerdings klafft laut Untersuchung eine Lücke zwischen Nachfrage und Angebot: Während 90% derjenigen, die in den nächsten 12 Monaten ein neues Versicherungsprodukt abschließen möchten, sich für ein nachhaltiges Produkte entscheiden würden, gaben nur 18% der Befragten an, von einem Versicherer auf das Thema Nachhaltigkeit angesprochen worden zu sein.
„Viele Branchen haben die Bedeutung von Nachhaltigkeit schon lange erkannt und setzen losgelöst von regulatorischen Vorgaben darauf. Versicherungsunternehmen sind allerdings noch eher zurückhaltend und schätzen die Nachfrage gering ein“, erläutert Patrick Pfalzgraf, Partner bei EY EMEIA Financial Services. „Dabei ist Nachhaltigkeit mehr als eine regulatorische Pflicht und hat ein riesiges Potenzial für die Versicherungsbranche.“
Zahlungsbereitschaft ist allerdings gering
Betrachtet man die Bemühungen der Versicherer und auch Versicherungsmakler rund um das Thema Nachhaltigkeit, ist dies eine eher überraschende Einschätzung. In der Praxis ist wohl eher das anfängliche Engagement einem gewissen Realismus gewichen – und die Regulierung spielt dabei sicher eine Rolle. Auch auf Kundenseite kommt noch ein Aspekt hinzu. Die Bereitschaft, für nachhaltige Produkte mehr zu zahlen, ist recht gering: Nur 19% der für die Verbrauchstudie befragten wäre bereit, einen höheren Preis für nachhaltige Versicherungsprodukte zu bezahlen.
Seite 1 Nachhaltigkeit ist mehr als Regulierung
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