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16. September 2023
Mobility Ökosystem

Mobility Ökosystem

In dieser Folge des Digital Insurance Podcast spricht Digital-Experte Jonas Piela mit Matthias Hilgert von Baloise darüber, wie das Unternehmen das am besten vernetzte Ökosystem von Start-ups in Europa aufbauen möchte.

Die Baloise Group ist ein Schweizer Versicherungsunternehmen mit Sitz in Basel. Der Konzern ist über die eigenen Landesgrenzen hinweg tätig. Das Unternehmen macht einen Umsatz von etwa 9 Mrd. Euro pro Jahr und hat 8.000 Mitarbeiter.

Matthias Hilgert ist Chief Transformation Officer bei Baloise. In dieser Funktion ist er seit gut zwei Jahren tätig. Zuvor war er insgesamt sechs Jahre lang Head of Projects in unterschiedlichen Bereichen. Sein Verantwortungsbereich umfasst unter anderem die Themengebiete Unternehmensstrategie, Ökosysteme und Mobility.

Ein Mobilitäts-Ökosystem aufbauen

Baloise möchte das am besten vernetzte Ökosystem für Mobilitätslösungen aus Start-ups bauen. Auf der InsurNXT hat sich Jonas Piela mit dem Chief Transformation Officer von Baloise, Matthias Hilgert, getroffen. Dieser hat auf der Veranstaltung über mehrere Denkfehler gesprochen, die Versicherer beim Aufbau von Ökosystemen begehen. Welche das sind und wie sich ein erfolgreiches Mobility-Ökosystem aufbauen lässt, darüber sprechen die Beiden in dieser Podcast-Ausgabe.

Drei Denkfehler von Versicherern

Einen ersten Fehler sieht Hilgert in der Tatsache, dass die Kundenschnittstellen von Versicherern nicht ausreichend besetzt werden. „Die Kunden kennen uns kaum.“ Stattdessen seien sie beim Vertriebspartner unterwegs, über die ein Großteil des Geschäfts abläuft.

Einen zweiten Fehler sieht er in der weit verbreiteten Denkweise „Versicherbare Risiken wird es immer geben, und sie werden so bleiben, wie sie heute sind“. Tatsächlich verändert sich das Geschäft aktuell sehr stark. Versicherer müssen es schaffen, mit den sich verändernden Kundenbedürfnissen mithalten.

Und der dritte Denkfehler sei „Die Zukunft passiert“. Aber, ergänzt Hilgert, sie werde von Menschen gemacht. Es sei wichtig, sich mit denen auszutauschen, die die Zukunft gestalten. Dabei handelt es sich oft um Projektverantwortliche von großen Firmen. Ein Beispiel: Vor zehn Jahren haben clevere Leute die Omnipräsenz digitaler Assistenten vorausgesehen. Heute haben wir sie überall: auf dem Handy, in der Smartwatch usw. Hilgert meint außerdem: „Als Versicherer haben wir über 6% Anteil am Bruttoinlandsprodukt. Damit haben wir nicht nur die Möglichkeit, sondern auch die Verpflichtung, die Zukunft mitzugestalten.“

Ein Dreistufenplan

Den Aufbau eines Mobilitäts-Ökosystems beschreibt Hilgert in einem Dreistufenplan. In einem ersten Schritt investiere man vonseiten Baloise möglichst zu einer frühen Phase in ein Start-up. Anschließend helfe man dem Unternehmen dabei, erfolgreich zu werden. Das geschehe durch die Vergabe von Krediten, Neukundengewinnung, das Anbieten von CTO-Services uvm. Im zweiten Schritt werde versucht, das gesamte Portfolio erfolgreich zu machen. Beispielsweise ließe sich ein Start-up im Ökosystem finden, das ein anderes unterstützen kann. Im letzten Schritt gehe es darum, einen eigenen Angebots-Layer zu schaffen.

Ausblick

Zu den weiteren Themen, die Matthias Hilgert und Jonas Piela ansprechen, gehören: woran es Start-ups häufig mangelt, ob es sich bei einem Ökosystem um strategische oder finanzielle Investments handelt und wie sich Ökosystem-Effekte quantifizieren lassen.

Hier geht es zur aktuellen Podcast-Episode.

Über den Podcast

Seit April 2020 veröffentlicht Jonas Piela regelmäßig Gespräche mit Vorständen und Managern der Versicherungswirtschaft über die digitale Transformation. Sein Ziel ist, dass seine Zuhörer einem lockeren Gespräch unter Gleichgesinnten lauschen und so Ideen und Anregungen für die eigene Arbeit mitnehmen. Zu finden ist der Podcast unter anderem bei Google, Apple und Spotify sowie unter pielaco.com/podcast und dkm365.de.