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22. Juli 2024
Balkonkraftwerk & Co.: Darauf sollten Makler achten

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Balkonkraftwerk und Co.: Darauf sollten Makler in der Beratung achten

Balkonkraftwerk & Co.: Darauf sollten Makler achten

Klimagerechtes Wohnen liegt im Trend. Die Installation von Anlagen für erneuerbare Energien wird immer beliebter. Doch damit verändern sich Risiken. Welche Absicherung nötig ist und welche Möglichkeiten dieses Beratungsfeld für Makler zusätzlich bietet, erklärt ein auf Nachhaltigkeit spezialisierter Versicherungsmakler.

Interview mit Volkmar Haegele, selbstständiger Versicherungsmakler bei grün vorsorgen
Herr Haegele, der Absicherungsbedarf bei Anlagen für erneuerbare Energien steigt. Wie verhält es sich bei Ihnen?

Ob Dach, Wiese, Meer oder See – Sonne und Wind spielen in unserem Energiemix eine immer wichtigere Rolle: Insofern wachsen auch die Nachfrage und der Absicherungsbedarf für Photovoltaik- und Windkraftanlagen. Allein die Mini-Solaranlagen wie Balkonkraftwerke haben mit mehr als 400.000 registrierten Anlagen einen enormen Zuwachs erfahren – und dabei dürften viele noch nicht registriert sein. Aufgrund der staatlich geförderten Überproduktion in Asien sinken zudem die Herstellungspreise stetig, und die Politik will die Nutzung erneuerbarer Energien mit dem Solarpaket 1 einfacher machen. Gleichzeitig wird die Wärmepumpe immer mehr nachgefragt.

Warum sollte ein Hauseigentümer seine Erneuerbare-Energien-Anlage (Wärmepumpe, Solar- oder Photovoltaikanlage) überhaupt versichern?

Eigentum verpflichtet. Sowohl die Photovoltaik- wie auch Solarthermieanlagen und Wärmepumpen sind Wind und Wetter ausgesetzt. Daneben wecken Wärmepumpen, die ungesichert gelagert oder meist außerhalb von Gebäuden installiert werden, bei Langfingern Begehrlichkeiten.

Welche Erneuerbare-Energien-­Anlagen werden in der Beratung mit Privatkunden derzeit besonders häufig angesprochen?

Ganz klar: Photovoltaikanlagen, Balkonkraftwerke und Wärmepumpen. Solarthermie-Anlagen spielen nur vereinzelt eine Rolle.

Welche Absicherungsbedarfe stehen bei erneuerbaren Energien im Mittelpunkt?

Versicherungen für erneuerbare Energien sind eine Kombination aus Elektronik- und Ertragsausfallversicherung sowie der Montageversicherung für Schäden an der Anlage. Hinzu kommt dann noch die Betreiberhaftpflichtversicherung für Schadenersatzansprüche Dritter. Hieraus ergeben sich dann noch verschiedene Obliegenheiten. Für Laien schwer zu durchschauen. Insofern ist der Bedarf, leistungsorientiert beraten zu werden, groß.

In den Anfragen spielt der mögliche Diebstahl von Wärmepumpen eine Rolle. Wenn beispielsweise eine Wärmepumpe vor dem Haus und nicht im Haus steht, kann es sein, dass ein Schaden dann nicht unbedingt von einer Wohngebäudeversicherung umfasst ist. Bei solartechnischen Anlagen zur Stromerzeugung, die ins Netz einspeisen, kommt dann schon mal die Frage auf, wie der Ertragsausfall und die Rückzahlung von Krediten und staatlichen Fördermitteln versichert werden können. Daneben besteht grundsätzlich Bedarf an Schutz vor Unwetterschäden und für weitere Anlagen wie den Wechselrichter, den Stromspeicher oder die Wallbox.

Welche Schäden treten vergleichsweise häufig auf?

Die meisten Schäden gibt es aufgrund von Unwetterereignissen wie Hagel, Überschwemmung und Blitzeinschlägen. Daneben spielen Tierverbiss durch beispielsweise Marder, Vandalismus und der Diebstahl von Wärmepumpen eine Rolle.

Das Angebot einer „Allgefahrendeckung“ könnte da ein beruhigendes Gefühl vermitteln. Doch leider sind dadurch nicht alle Schäden an den Anlagen abgedeckt, und nicht immer ist der Wertverlust derselben versichert. Genauso wenig kann man alle Reparaturkosten auf die Versicherung abschieben, und der Ausfall aufgrund Abnutzung und Alterung tritt meist auch erst dann ein, wenn die Gewährleistungsansprüche und Garantien bereits abgelaufen sind.

Welche spezifischen Deckungsmöglichkeiten bieten Versicherer für den Ausfall oder die Beschädigung von Photovoltaik- oder Solaranlagen durch Naturkatastrophen oder Witterungseinflüsse?

Die Top-Tarife bieten neben einer Erdbebendeckung auch Schutz bei Schäden durch Sturm und Hagel, Frost, Eisgang, Feuchtigkeit und Wasser sowie Hochwasser oder Überschwemmung. Vereinzelt können sogar Schneedruckfolgen versichert werden. Da wir immer heißere Monate haben, nehmen auch Brandrisiken und die Folgen von Blitzschlag wie Kurzschlüsse und Überspannung zu.

 
Ein Interview mit
Volkmar Haegele