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28. Mai 2024
Mietpreissteigerungen und stabile Kaufpreise im IW-Wohnindex

Mietpreissteigerungen und stabile Kaufpreise im IW-Wohnindex

Der aktuelle Wohnindex des Instituts der deutschen Wirtschaft zeigt eine deutliche Mietpreissteigerung bei stabilen Kaufpreisen am Immobilienmarkt im ersten Quartal 2024. Die regionalen Unterschiede und die zunehmende Knappheit auf dem Mietmarkt sorgen für spannende Entwicklungen.

Im ersten Quartal 2024 zeigt der neueste Wohnindex des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW-Wohnindex) eine spannende Entwicklung auf dem deutschen Immobilienmarkt. Während die Kaufpreise weitgehend stabil geblieben sind, steigen die Mietpreise weiterhin stark an.

Kaufpreise: Stabilität trotz vergangener Rückgänge

Die Kaufpreise für Wohnimmobilien in Deutschland haben sich im ersten Quartal 2024 stabilisiert. Laut dem IW-Wohnindex blieben die Preise für Eigentumswohnungen (ETW) im Vergleich zum Vorquartal unverändert, während die Preise für Ein- und Zweifamilienhäuser (EZFH) nur um 0,1% sanken. Dies markiert eine deutliche Veränderung gegenüber den starken Preisrückgängen, die in den Jahren 2022 und 2023 beobachtet wurden, wie es in der Untersuchung heißt. Dennoch liegen die Preise im Vergleich zum Vorjahr noch immer um 3,6% (ETW) und 4,0% (EZFH) niedriger.

Mietpreise: Dynamischer Anstieg setzt sich fort

Im Gegensatz zu den stabilen Kaufpreisen verzeichnen die Mietpreise weiterhin starke Zuwächse. Im Vergleich zum Vorjahresquartal stiegen die Neuvertragsmieten um 5,3%, was doppelt so stark ist wie im Jahr 2019. Auch im Vergleich zum Vorquartal gab es einen Anstieg von 1,5%. Diese Entwicklungen deuten auf eine zunehmende Knappheit am Mietwohnungsmarkt hin, die sich in den kommenden Quartalen weiter verschärfen könnte.

Regionale Unterschiede: Erholung und Dynamik

Die Entwicklung der Immobilienpreise variiert stark je nach Region. Während in den Top-7-Städten und deren Umland weiterhin Preisrückgänge bei Kaufimmobilien zu verzeichnen sind, erholen sich die Preise in anderen Großstädten und ländlichen Kreisen moderat. Besonders in Berlin zeigt sich eine starke Mietpreisdynamik mit einem Anstieg von 6,0% im Vergleich zum Vorquartal. Diese Tendenz zur Mietpreiserhöhung ist in den größten Städten und deren Umland besonders ausgeprägt, was auf eine verstärkte Nachfrage in diesen Bereichen hinweist.

Entwicklungen in den zehn größten Städten: Divergenz und Dynamik

Ein detaillierter Blick auf die zehn größten deutschen Städte zeigt, dass hochpreisige Standorte wie München weiterhin eine Abwärtsdynamik bei den Kaufpreisen verzeichnen (Rückgang um 2,4% im Vergleich zum Vorquartal). Gleichzeitig gibt es in mittelpreisigen Städten eine moderate Erholung oder Stagnation der Kaufpreise.

Bei den Mietpreisen zeigt Berlin die stärkste Dynamik mit einem Anstieg von 6,0% im Vergleich zum Vorquartal, gefolgt von anderen Großstädten wie Köln (2,7%) und Frankfurt (2,9%).

Einflussfaktoren und Sonderthemen: Migration und Wohnungsgrößen

Deutschland erlebt derzeit einen starken Zuzug, insbesondere in Ballungszentren. Dies betrifft sowohl junge Menschen, die für Studium oder Arbeit in die Städte ziehen, als auch dringend benötigte Fachkräfte aus dem Ausland. Diese demografischen Veränderungen führen zu einer verstärkten Nachfrage nach kleineren Wohnungen. Entsprechend sind die Mietpreise für 1-Zimmer-Wohnungen besonders stark gestiegen. Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Trends auf die Kaufpreise auswirken werden.

Fazit: Herausforderungen und Chancen für Immobilienmakler

Die Ergebnisse des IW-Wohnindex deuten auf eine Stabilisierung des Wohnungsmarktes hin. Während die Kaufpreise sich stabilisieren, steigen die Mietpreise weiterhin an, was zu einer erhöhten Rendite für Immobilien führt. Allerdings bleibt die Lage für Mieter herausfordernd. Angesichts der steigenden Nachfrage und des sinkenden Angebots wird es immer schwieriger, bezahlbaren Wohnraum zu finden. (mki)

Weitere Informationen zum IW-Wohnindex gibt es hier.

Bild: © Nice Seven – stock.adobe.com