Die Anspannung am Mietmarkt nimmt zu, vor allem in den teuersten Städten hierzulande. Doch auch in bislang preiswerten Städten legen die Mieten weiter zu. So haben sich die Mieten in den vergangenen zwölf Monaten um bis zu 6% verteuert. Dies zeigt eine Analyse von immowelt für die 15 deutschen Städte mit mehr als 500.000 Einwohnern. Hierfür wurden die durchschnittlichen Angebotsmieten von auf immowelt.de angebotenen Bestandswohnungen (60 m², 2 Zimmer, 1. und 2. Stock, Baujahr 1990er-Jahre) zum 01.07.2023 und 2024 miteinander verglichen.
„Der Mangel an bezahlbarem Wohnraum stellt insbesondere in den Metropolen ein großes Problem dar”, erklärt Piet Derriks, Geschäftsführer von immowelt. „In Zukunft dürfte sich die Situation am Mietmarkt aufgrund der anhaltenden Flaute beim Wohnungsneubau sogar noch verschärfen. Alle Vorzeichen sprechen für weitere Mietpreisanstiege.“
Teures Mietpflaster München
Besonders zugespitzt hat sich die Situation für Wohnungssuchende in München. Obwohl das Preisniveau in keiner anderen Stadt so hoch ist wie in der Isarmetropole, sind die Angebotsmieten von Bestandswohnungen in den vergangenen zwölf Monaten weiter nach oben geklettert. Nach einem Anstieg um 3,6% kommt der Quadratmeter bei Neuvermietung inzwischen auf 18,12 Euro – vor einem Jahr waren es noch 17,49 Euro. Für den anhaltenden Aufwärtstrend sorgt insbesondere die ungebremst starke Nachfrage. Dabei kommt auch zum Tragen, dass der Wohnungskauf in der bayerischen Landeshauptstadt wegen des hohen Preisniveaus sowie der schwierigen Finanzierungsbedingungen für viele Menschen nicht mehr leistbar ist. Das lässt den Bedarf an Mietwohnungen zusätzlich steigen. Zugleich herrscht in München aber ein massiver Wohnungsmangel, der durch den Einbruch beim Neubau noch verschärft wird.
Steigende Mieten auch in Berlin
Auch in der Hauptstadt klaffen Angebot und Nachfrage weit auseinander, was die Angebotsmieten weiter in die Höhe treibt. Der Quadratmeterpreis bei Neuvermietung beträgt in Berlin inzwischen durchschnittlich 13,03 Euro – das sind ebenso wie in München 3,6% mehr als im Vorjahr. Der starke Zuzug der vergangenen Jahre hat die ohnehin angespannte Situation am Berliner Mietmarkt noch verschärft. Hinzu komme, so immowelt, dass die Stadt ihr selbst gesetztes Neubauziel im vergangenen Jahr erneut verfehlt hat.
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