Etwa ein Drittel der Versicherungsmakler, die mit Pools oder Verbünden kooperieren, zahlen eine Gebühr. Der Großteil der Maklerbetriebe hingegen nimmt Leistungen wie den Zugang zu Finanz- und Versicherungsprodukten, IT-Dienste, Weiterbildungsangebote sowie Office- und Marketing-Services – zumindest vordergründig – kostenfrei in Anspruch. Dies geht aus der aktuellen AssCompact Studie „Pools & Dienstleister 2025“ hervor.
So viel bezahlen Versicherungsmakler an Pool-Gebühren
Doch wie viel geben Maklerbetriebe für die Zusammenarbeit mit Pools aus? Die Studie hat hierfür unter den zahlenden Vermittlern einen Mittelwert von 1.583 Euro ermittelt. Das sind im Vergleich zur entsprechenden Studie aus 2024 knapp 150 Euro mehr. Interessant dabei ist, dass mittlerweile 13 % (2024: 10 %) der befragten ungebundenen Vermittler über 5.000 Euro für ihre Poolanbindungen – durchschnittlich sind dies zwischen zwei und drei Anbindungen pro Maklerbetrieb – bezahlen. Grundsätzlich kann man aber sagen, dass sich Makler, die eine Gebühr von 500 bis 1.000 Euro (Median) entrichten, sich in einem breiten Mittelfeld bewegen.
Die Finanzierung von Maklerpools ist in der Finanz- und Versicherungsbranche ein stets präsentes Thema. Dabei stehen zwei Hauptmeinungen im Raum: Die einen vertreten die Ansicht, dass Makler, die Dienstleistungen in Anspruch nehmen, auch dafür bezahlen sollten. Die anderen argumentieren, dass Pools und Verbünde zentrale Aufgaben der Versicherer übernehmen, weshalb das Verlangen nach Overheads oder „Supercourtagen“ gerechtfertigt sei. In der Praxis hat sich die Diskussion jedoch etwas relativiert, da sich die überwiegende Mehrheit der kleinen und mittleren Maklerunternehmen nun einmal für eine Zusammenarbeit entschieden hat – und auch die Versicherer ihre Prozesse und Strukturen schon lange darauf ausgerichtet haben.
Pools setzen auf Mischmodelle aus Gebühren und Courtagen
Zudem setzen Pools und andere Dienstleister auf Mischmodelle zur Finanzierung ihres Geschäftsmodells – abgesehen von den Investorengeldern, die zuletzt verstärkt in den Markt geflossen sind. Laut der Studie gehen nur 3 % der Befragten davon aus, dass sich die Pools ausschließlich über die jährliche Gebühr von Maklerpartnern finanzieren. 18 % nehmen an, dass sich die Pools über die Gebühreneinnahmen hinaus auch durch Festvergütungen der Versicherer finanzieren. Wenig überraschend ist es jedoch, dass der Großteil (77 %) angibt, dass die Overheads die Hauptquelle der Finanzierung darstellen.
Nur wenige Makler sehen Nachteile für den Kunden
Auf die Frage nach den Auswirkungen von Overheads und Versicherervergütungen auf den Maklerkunden zeigen sich die Makler entspannt. Nur 12 % der Befragten glauben, dass die Finanzierung des Pools durch die Versicherer den Kunden schadet, indem sie Produkte verteuert und die Rendite verringert. 76 % hingegen sind der Meinung, dass dies für die Kunden unerheblich ist, da der Makler die Zusatzkosten des Pools durch geringere Courtagesätze ausgleicht. Ob dies einem Realitätscheck vollständig standhalten würde, obliegt allerdings anderweitiger Prüfungen. (bh)
Über die Studie
Die Online-Befragung zur Studie „AssCompact AWARD – Pools & Dienstleister 2025“ wurde vom 22.01.2025 bis 31.01.2025 durchgeführt. Nach einer Qualitätsprüfung flossen die Stimmen von 577 Vermittlern aus der Finanz- und Versicherungsbranche in die Stichprobe ein, die ein sehr gutes Abbild der Assekuranz- und Finanzvermittlerinnen und -vermittler hinsichtlich der Alters- und Geschlechtsstruktur darstellt. Die Studie kann hier kostenpflichtig erworben werden.
Informationen zu allen weiteren AssCompact Studien sind unter asscompact-studien.de zu finden.
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