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30. August 2024
Marktmonitor 2024 zur Maklernachfolge

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Marktmonitor 2024 zur Maklernachfolge

Dr. Adams & Associates analysiert als M&A-Beratungsunternehmen den Markt für Bestands- und Unternehmensverkäufe im Maklersegment. Ergebnisse, die das Unternehmen sonst ausschließlich hauseigenen Kunden mitteilt, werden einmal jährlich in komprimierter Form veröffentlicht.

Ein Artikel von Dr. Stefan G. Adams, Geschäftsführer der Dr. Adams & Associates GmbH & Co. KG

Die Konsolidierung im Maklermarkt hat sich auch im Betrachtungszeitraum zweites Halbjahr 2023 und erstes Halbjahr 2024 dynamisch weiterentwickelt. Einerseits haben neue Marktteilnehmer, die wie zahlreiche bekannte Player mit acht- oder neunstelligem Budget ausgestattet sind, ihre ersten Transaktionen abgeschlossen, andererseits haben die Käufer auch Maklerunternehmen erworben, die zuvor nicht im „Beuteschema“ dieser Investoren lagen. Lässt sich die weitere Entwicklung des Konsolidierungsprozesses antizipieren? Zumindest die großen Entwicklungslinien sind erkennbar und werden im Folgenden dargestellt.

Verschiebung beim „Beuteschema“

Die Schwerpunkte im Transaktionsmarkt haben sich in den letzten zwölf Monaten laut Analyse von Dr. Adams & Associates durch eigens realisierte sowie am Markt realisierte Transaktionen deutlich verschoben. Die Anzahl der Transaktionen nimmt zu, das für einen Erwerb notwendige Courtagevolumen nimmt ab und einhergehend mit geringeren Losgrößen werden auch die je Transaktion „eingekauften“ EBITDAs – Gewinne vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen – nominal geringer. Da die Anzahl der im Markt tätigen Maklerunternehmen – die sogenannten potenziellen Targets (ein gerne verwendeter Anglizismus aus der Kriegs­rhetorik) – begrenzt ist, nimmt die Wettbewerbsintensität unter den Investorengruppen deutlich zu.

Das Beuteschema der Konsolidierer hat nun auch das Segment von 500.000 Euro bis 1 Mio. Euro Courtage erreicht. Auch hier steigen aufgrund des verschärften Wettbewerbs durch die oben erwähnte höhere Anzahl von kapitalstarken Investoren die Multiplikatoren deutlich an. Dies impliziert aber auch, dass der Wettbewerb in den Courtagegrößenordnungen zwischen 1 und 5 Mio. Euro p. a. noch intensiver geworden ist – mit den entsprechenden Kaufpreisentwicklungen, obwohl immer noch ein hinreichendes Potenzial an Unternehmen in diesem Segment vorhanden ist. Wir gehen davon aus, dass die Konsolidierung in diesem Segment, sofern keine externen Effekte wie deutliche Zinsan­hebungen oder geopolitische Entwicklungen zum Rückzug der Investorengruppen führen, noch drei bis fünf Jahre weiterläuft.

Diese Feststellung lässt sich für das Segment 5 bis 20 Mio. Euro wiederkehrender Courtagen nur sehr eingeschränkt treffen. In diesem Segment befindet sich die Konsolidierung bereits in einer sehr späten Phase. Der hohe Durchdringungsgrad der Konsolidierung im Segment der Top-100-Maklerunternehmen lässt eine systematische Bearbeitung dieses Segments nicht mehr sinnvoll erscheinen. Der Verkauf langjährig familiengeführter Unternehmen wird eher von Zufällen abhängig sein und im Einzelfall bei Kaufpreisen jenseits von 100 Mio. Euro keine Signalwirkung für den breiten Markt haben.

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Ein Artikel von
Dr. Stefan G. Adams