3. Möglicher Inflationsschutz
Das Bitcoin-Protokoll ist als deflationär kodifiziert. Neue Bitcoins werden mithilfe von Rechenleistung abgebaut, und die Mining-Belohnungen sind vorbestimmt: Diese Belohnung halbiert sich alle vier Jahre und infolgedessen auch das neue Angebot an Bitcoin-Hälften – was den Ausgabeplan von Bitcoin konsistent und vorhersehbar macht. Derzeit sind bereits über 90% der Bitcoins im Umlauf (ca. 19 Millionen), das maximale Angebot ist auf 21 Millionen begrenzt. Folglich sollte der Coin ein gutes Instrument zur Inflationsabsicherung sein. Aber warum hat sich der Preis zuletzt nicht entsprechend verhalten?
Die verschiedenen Anlageklassen haben unterschiedlich auf die Wiederbelebung der Inflation reagiert. Der Bitcoin-Kurs folgte weder anderen Instrumenten zur Inflationsabsicherung wie Gold oder Rohstoffen noch zeigte er eine hohe Korrelation mit Risikoanlagen wie Technologieaktien. Es gibt eine Reihe von Gründen für dieses Phänomen: Bitcoin ist eine aufstrebende Anlageklasse mit einer kurzen Erfolgsbilanz. Er wurde 2009 geschaffen und für die breite Masse erst 2019 interessant. Während dieser Zeit gab es in den Industrieländern weltweit keine hohe Inflation, an der man testen konnte, wie Bitcoin auf solche Bedingungen reagieren würden. 2021 wurde das Asset erstmals in einem hochinflationären Umfeld auf die Probe gestellt. Doch ein Jahr ist ein zu kurzer Zeitraum, um zu beurteilen, ob Bitcoin wirklich ein Inflationsschutz sein kann.
Im Gegensatz dazu haben traditionelle Vermögenswerte zur Inflationsabsicherung wie Gold, Rohstoffe und Sachwerte alle mehrere Inflationszyklen durchlaufen. Das ist entscheidend. Denn es braucht Zeit, bis Anleger überzeugt sind, dass ein Vermögenswert werterhaltend ist. Der Bitcoin-Markt entsteht gerade noch. Er wird erst jetzt attraktiv für institutionelle Investoren. Dies sind Gründe, warum Bitcoin und andere Krypto-Assets in ihrer aktuellen Phase „Wachstums-“ und „Liquid Venture Capital“-Eigenschaften aufweisen. Während der Markt weiter reift, könnten die Wertaufbewahrungseigenschaften von Bitcoin sichtbarer werden.
Interessante Beimischung
Krypto-Assets haben einen Platz in den meisten Portfolios verdient, wenn auch in kleinen Mengen. Eine Umfrage unter rund 600 professionellen Investoren in Europa aus dem Jahr 2021, die das Meinungsforschungsinstitut CoreData Research für WisdomTree durchgeführt hat, ergab: 48% der Profis in Großbritannien sind der Ansicht, dass Kryptowährungen bei der Portfoliodiversifizierung eine Rolle spielen können. Rund ein Drittel (34%) hielt eine geringe Allokation von 1–2% für geeignet. Interne Research-Prognosen lassen darauf schließen, dass eine Allokation in diesem Umfang die risikoadjustierten Renditen eines Multi-Asset-Portfolios im Laufe der Zeit verbessern könnte.
Grundsätzlich ist es wichtig, sich mit Krypto-Assets vertraut zu machen. Informationsarbeit ist entscheidend, um Anleger dabei zu unterstützen, ein Verständnis für diese neue und komplexe Anlageklasse zu entwickeln. WisdomTree bietet in seinem Krypto-Insight-Center umfangreiches Informationsmaterial zu dieser Anlageklasse sowie regelmäßige Berichte und Research-Artikel an. Diese helfen Vermittlern wie Privatanlegern dabei, Krypto-Assets zu verstehen und bei der Gestaltung des Portfolios sinnvoll einzusetzen.
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