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26. Juli 2024
Kryptowährung und digitale Assets: Zeit, mit Mythen aufzuräumen

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Kryptowährung und digitale Assets: Zeit, mit Mythen aufzuräumen

Kryptowährungen erbringen einen wirklichen Nutzen bzw. Wert

Entgegen der landläufigen Meinung werden digitale Assets häufig in der realen Welt eingesetzt. Mit Bitcoin lassen sich Zahlungen an beliebige Personen auf der ganzen Welt leisten, ohne dass ein Mittelsmann eingeschaltet werden muss und ohne dass Kapitalkontrollen stattfinden. In Ländern, die sich einer hohen Inflation oder Hyperinflation gegenübersehen, sind Stablecoins für Millionen von alltäglichen Nutzern zur Zuflucht der Wahl geworden. Da diese Stablecoins auf Layer-1-Netzwerken laufen, werden diese Netzwerke auch automatisch ausgiebig genutzt. Dies sind nur zwei von unzähligen Anwendungsfällen.

Es lässt sich schwer argumentieren, dass etwas, das so weit verbreitet ist, keinen Wert hat – auch wenn Bitcoin keine Cashflows generiert. Aber: Anleger investieren bereits seit Jahrzehnten (sogar seit Jahrhunderten) in Gold, Öl oder den US-Dollar – und auch diese Vermögenswerte haben keine Cashflows. Es liegt also auf der Hand, dass ernsthafte Anleger andere Modelle anwenden können, um diese Assets zu bewerten.

Das Krypto-Ökosystem hat sich als sicher erwiesen

Es besteht ein großer Unterschied zwischen der Sicherheit der Kryptowährungen selbst (d. h. der Blockchains) und dem Ökosystem, das sie umgibt. Seit dem Start von Bitcoin weist die Kryptowährung eine Verfügbarkeit von 99,98% auf und wurde noch nie angegriffen oder gehackt. Fehlvorstellungen über die Sicherheit von Bitcoin rühren von Problemen mit Drittunternehmen her, die Bitcoin verwenden – wenn diese scheitern, gehackt werden oder schlichtweg Betrüger sind.

Anlegern stehen inzwischen fast weltweit regulierte Vehikel in Form von börsengehandelten Produkten (ETPs) zur Verfügung. In Europa gibt es Krypto-ETPs seit 2019. Diese sind physisch besichert und profitieren von einem Rahmen aus Cold Storage (dabei wird der Zugangsschlüssel zu den Coins auf einem Offline-Medium aufbewahrt, beispielsweise einem USB-Stick oder einem Stück Papier) und mehreren Verwahrstellen.

Digitale Vermögenswerte können Multi-Asset-Portfolios bereichern

In den vergangenen zehn Jahren betrug die Volatilität von Bitcoin 69% und war somit hoch, wie Daten von Bloomberg und WisdomTree zeigen. Das Asset eignet sich aber hervorragend zur Diversifikation, denn die Korrelation mit Aktien belief sich im gleichen Zeitraum nur auf 16,6 %, die mit Rohstoffen auf 13%. Während es also so aussehen könnte, dass Bitcoin für sich allein riskant ist, gilt das im Kontext eines Multi-Asset-Portfolios nicht. Die Grafik zeigt die Veränderung der Volatilität, wenn einem 60:40-Portfolio (60% im MSCI All Country World und 40% im Bloomberg Multiverse) ein kleiner Anteil an Bitcoin hinzugefügt wird. Die Beimischung von 1% Bitcoin erhöht die Volatilität des Portfolios nur um 0,07% – dank des Diversifikationseffekts. Mehr Daten zeigt die Untersuchung „Bitcoin in Multi-Asset-Portfolios“ von WisdomTree.

 

Krypto und digitale Vermögenswerte: Zeit, mit Mythen aufzuräumen

 

Fazit

Die Ausführungen zeigen, dass verbreitete Vorurteile rund um Kryptowährungen und andere digitale Vermögenswerte nicht haltbar sind. Höchste Zeit also, dass sich Anleger davon verabschieden und eine realistische Sichtweise einnehmen. Professionelle Anlageberater können hierzu einen wichtigen Beitrag leisten – damit digitale Assets als die neue Anlageklasse betrachtet werden, die sie sind.

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Ein Artikel von
Pierre Debru