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22. Oktober 2021
Kritische Einstellung der Deutschen zu Strafzinsen bei Banken
Kritische Einstellung der Deutschen zu Strafzinsen bei Banken

Kritische Einstellung der Deutschen zu Strafzinsen bei Banken

Die Mehrheit der Deutschen hält die Einführung von Strafzinsen bzw. Verwahrentgelten seitens der Banken für falsch, was zumindest unter der älteren Bevölkerung für eine hohe Wechselbereitschaft sorgt. Zu diesem Ergebnis gelangt eine für die Bevölkerung repräsentative Studie im Auftrag von YouGov.

Immer häufiger erhalten Verbraucher Post von ihrem Kreditinstitut, in der sie dazu aufgefordert werden, eine sogenannte Verwahrentgeltvereinbarung zu unterschreiben, auch Straf- oder Negativzinsen genannt. Diese Einführung von Strafzinsen bzw. Verwahrentgelten durch Banken auf Spareinlagen und Guthaben hält allerdings eine deutliche Mehrheit der Deutschen für falsch. 70% der befragten Personen äußerten in der Umfrage diese Ansicht. Auffallend dabei: Je älter der befragte Personenkreis, desto ablehnender die Haltung zum Thema Verwahrentgelte. Während nur 46% der unter 24-Jährigen Strafzinsen für falsch halten, sind es in der Altersgruppe der über 55-Jährigen bereits 83%, was möglicherweise auch mit den tendenziell höheren Ersparnissen im Alter in Zusammenhang stehen könnte.

Zustimmungs- und Ablehnungsrate etwa gleichauf

Doch wie sieht es mit der konkreten Zustimmung bzw. Ablehnung zu solchen Vereinbarungen aus? Immerhin 24% der befragten Personen gaben an, der Einführung von Verwahrentgelten zuzustimmen, weitere 17% werden die Zustimmung demnächst geben. Die meisten Befragten (44%) verweigern ihre Zustimmung. Dazu passt auch, dass knapp 60% der befragten Personen eine Beschwerde gegenüber ihrer Bank planen. 27% haben ihren Unmut über die Zusatzkosten bereits der Bank mitgeteilt.

Hohe Wechselbereitschaft unter der älteren Bevölkerung

Knapp drei Viertel der Deutschen halten es laut der YouGov-Analyse auch nicht für gerechtfertigt, wenn die Banken jenen Kunden kündigen würden, die der Zahlung von Verwahrentgelten nicht zustimmen. Ebenso viele würden aber ihr Kreditinstitut wechseln, wenn es Verwahrentgelte verlangen würde. Vor allem die älteren Befragten ab 55 Jahre würden sich durch ein Verwahrentgelt dazu veranlasst sehen, das Bankinstitut zu wechseln oder zumindest den Umfang der eigenen Geschäftsbeziehung mit der entsprechenden Bank zu reduzieren und mehr mit anderen Banken zusammenzuarbeiten.

Risikobereite Anleger tendieren häufiger zu Vermeidungsstrategien

Zwei von fünf deutschen Verbrauchern suchen der Studie zufolge außerdem auch aktiv nach Möglichkeiten, ihr Geld so anzulegen, dass sie kein Verwahrentgelt bezahlen brauchen. Hierbei handelt es sich um eine Zielgruppe, die ein breites Finanzwissen hat und eine höhere Risikobereitschaft bei Investments besitzt. Sie ist größtenteils männlich, sucht ständig nach Möglichkeiten, ihr Geld gewinnbringend zu investieren, und betrachtet sich als finanziell abgesichert. Ihnen ist es zudem wichtig, dass Banken nachhaltig wirtschaften und handeln.

Sparkassen-Kunden am häufigsten von Strafzinsen betroffen

Die Studienteilnehmer wurden abschließend auch danach gefragt, welche Bank konkret bei ihnen Verwahrentgelte kassieren möchte. Mit 32% aller Antworten sehen sich Sparkassen-Kunden am häufigsten von der Einführung von Strafzinsen auf ihr angespartes Kapital betroffen. Mit großem Abstand folgen die Commerzbank-Kunden mit 16% sowie die Kunden der ING-DiBa mit immerhin noch 15% aller Nennungen. Am wenigsten mit Verwahrentgelten konfrontiert sehen sich Kunden der norisbank (6%), der Santander Consumer Bank (5%) und der Targobank (2%). (as)

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