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24. November 2021
Kritik am Wegfall der KfW-55-Förderung
Bundesverband BFW kritisiert Wegfall der KfW-55-Förderung

Kritik am Wegfall der KfW-55-Förderung

Der BFW Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen kritisiert die Streichung des Förderstandards KfW 55 im Neubau ab Februar 2022. Auch die Bauministerkonferenz appelliert, die Förderung fortzusetzen, sonst würden kaum zu schließende Finanzierungslücken im Bau drohen.

Die Regierung ändert die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG). Im Zuge dessen läuft die Förderung für den KfW-55-Standard für Neubauten Ende Januar aus (AssCompact berichtete). Vom BFW Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen als Interessenvertreter der mittelständischen Immobilienwirtschaft kommt Kritik an dem Vorhaben. Hintergrund ist eine Umfrage unter den BfW-Mitgliedsunternehmen.

„Der Wegfall der Förderung wird nach Ansicht vieler BFW-Unternehmen für steigende Kosten bei Bauprojekten sorgen. Außerdem wird der wirksame Klimaschutz im Gebäudesektor aufs Spiel gesetzt. Denn ohne die Förderung ist nur noch der gesetzliche Mindeststandard wirtschaftlich darstellbar“, erklärte BFW-Präsident Andreas Ibel.

Streichung gefährdet Fortschritte beim Klimaschutz im Gebäudesektor 

Wie die Umfrage weiter ergab, halten mehr als 90% der teilnehmenden Unternehmen die Übergangsfrist bis zum 31.01.2022 für zu kurz. Rund 84% erwarten durch mögliche Umplanungen Verzögerungen bei der Fertigstellung von Projekten. Knapp 90% betrachten den Wohnungsbau im KfW-55-Standard ohne Förderung nicht wirtschaftlich darstellbar. 

BFW-Präsident Andreas Ibel geht davon aus, dass viele Bauträger und Projektentwickler auf den gesetzlichen Mindeststandard umstellen: „Durch den Wegfall der Förderung werden entscheidende Fortschritte beim Klimaschutz im Gebäudesektor gefährdet. Unsere Umfrage zeigt, dass sich eine Umplanung auf den höheren Förderstandard KfW 40 für die meisten Bauträger derzeit nicht lohnt.“ Solche Umplanungen seien mit deutlich höheren Kosten verbunden, die durch Förderung dann nicht mehr kompensiert würden, so Ibel weiter.

Bauminister für Fortsetzung der Förderung

Auch die Bauministerkonferenz appelliert an die Bundesregierung, die KfW55-Förderung fortzusetzen. In einer Mitteilung heißt es dazu von Ministerin Ina Scharrenbach aus Nordrhein-Westfalen: „Die Bauministerinnen und Bauminister sind sich einig: Die Bauministerkonferenz bittet die Bundesregierung dringend, von ihrem Vorhaben, die KfW-55-Förderung ab Februar 2022 einzustellen, abzusehen. Wenn die Bundesregierung bei ihrer Ankündigung bleibt, entstehen kaum zu schließende Finanzierungslücken im Bau. Dies wird in direkter Folge zu Mieterhöhungen führen und konterkariert alle Anstrengungen, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen.“ (tk)

Bild: © guy – stock.adobe.com