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19. Juni 2024
KI im Vermittlerbetrieb: So denken Makler darüber
KI im Vermittlerbetrieb: So denken Makler darüber

KI im Vermittlerbetrieb: So denken Makler darüber

Wie stehen Vermittlerinnen und Vermittler zu künstlicher Intelligenz in ihren Betrieben? Das wollte die zweite TRENDS-Studie des Jahres 2024 herausfinden und findet Antworten auf diese und weitere Fragen im Sonderthema. Grundsätzlich zeigt sich: Das Thema wird in der Maklerschaft durchaus kontrovers aufgenommen.

„Künstliche Intelligenz (KI) hat das Potenzial, die Gesellschaft insgesamt zu verändern, sowohl positiv als auch negativ.“ Rund 80% der befragten Versicherungsmaklerinnen und -makler sowie Mehrfachagentinnen und -agenten stimmen dieser Aussage zu. Dies hat die aktuelle Studie „AssCompact TRENDS II/2024“ herausgefunden, die sich im Sonderthema mit künstlicher Intelligenz (KI) im Vermittlerbetrieb befasst.

KI – positiv oder negativ?

Die Befragten verstehen unter dem Begriff „künstliche Intelligenz“ in der Versicherungsbranche eine Vielzahl von Gesichtspunkten – viele davon haben mit Prozessoptimierung und Erhöhung der Arbeitseffizienz zu tun. 46,4% der Maklerinnen und Makler stehen dem Einsatz von KI grundsätzlich positiv gegenüber, 41,4% sehen ihn skeptisch. 5% lehnen ihn grundsätzlich ab.

In den vergangenen Monaten ist zudem sehr viel über den Einsatz neuer Sprachroboter, die mit künstlicher Intelligenz ausgestattet sind (z. B. ChatGPT), diskutiert worden. Hat sich dadurch die Einstellung der Befragten zu KI verändert? Knapp die Hälfte (47,2%) verneint dies, während ein gutes Viertel (25,4%) sagt: Ja, hin zum Negativen. Gut jeder Fünfte (22,2%) sagt, die eigene Einstellung habe sich hin zum Positiven verändert.

Welche Bedeutung sehen Makler in KI für den Markt?

Heißt das dann auch, dass KI für den Maklermarkt lediglich eine geringe Bedeutung hat? Ja, geringe bis keine Relevanz, meinen 13,8% der Befragten. Über die Hälfte jedoch, 55%, schreiben ihr große bis sehr große Relevanz zu. Der Rest (31,3%) stuft sie als mittelmäßig ein.

Mehrheit nutzt KI bisher gar nicht

Genutzt wird KI im Vermittlerbetrieb bislang nur sporadisch. Lediglich 2,3% verwenden sie sehr umfangreich, 21,3% nutzen KI vereinzelt und 15,7% probieren die Möglichkeiten von KI intern aus. Die deutliche Mehrheit jedoch (44,6%) nutzt sie bisher gar nicht und plant dies auch nicht. Die Top 3 der Bereiche, in denen KI von den Maklerinnen und Maklern bereits genutzt wird, sind schriftlicher Kundenkontakt (46,6%), Vertrags- und Dokumentenverwaltung (38,2%) und operative Prozessverbesserung (33,3%). Als „Vorreiter“ in Sachen KI würden sich lediglich 3,1% der Befragten betiteln, während 65,4% ihr Know-how im Mittelfeld oder ganz am Anfang verorten. Als fortgeschritten sehen sich 31,5%, während sich niemand als „Nachzügler“ bezeichnet.

Warum nutzen Makler KI (noch) nicht?

Die Befragten, die KI noch nicht nutzen, haben dafür verschiedene Gründe angegeben. An der Spitze stehen mangelnde Kenntnisse über verfügbare KI-Technologien im Unternehmen (49,5%), dicht gefolgt von „Andere Prioritäten im Betrieb“ (45,6%) und „Sorgen über rechtliche Aspekte“ (45,1%). Auch sind 38,3% skeptisch gegenüber der Effektivität von KI.

Anschluss nicht verlieren – aber keine Weiterbildung

Hauptgründe für den Einsatz von KI im Betrieb sind Effizienzsteigerung und Automatisierung von Prozessen. Knapp die Hälfte denkt dabei auch daran, dass sie nicht den Anschluss an die technologische Entwicklung verlieren möchte. Eine Weiterbildung zum Thema KI haben allerdings 53,7% bisher noch nicht absolviert. 42,1% haben vereinzelt teilgenommen und 4,2% regelmäßig. 37,2% planen allerdings auch nicht, sich in nächster Zeit zum Thema KI fortzubilden. 62,8% haben dies in den nächsten drei, sechs oder zwölf Monaten vor.

Das wünschen sich Makler bei KI

Weitere Informationen und Handlungshilfen im Zusammenhang mit KI erwarten die Maklerinnen und Makler in erster Linie von Pools und Dienstleistern (64,4%) sowie Produktgebern (56,6%). Vor allem benötigen sie nach eigener Aussage u. a. Hilfe bei der Auswahl von geeigneten KI-Lösungen (26,%) und bei der Implementierung und Integration von KI-Lösungen (25,4%) sowie bei rechtlichen und ethischen Fragen im Zusammenhang mit KI (10,9%).

Über die Studie

Die Online-Befragung zur Studie „AssCompact TRENDS II/2024“ wurde vom 03.04.2024 bis 16.04.2024 durchgeführt. Nach einer Qualitätsprüfung flossen die Stimmen von 413 Vermittlerinnen und Vermittlern aus der Finanz- und Versicherungsbranche in die Stichprobe ein, die ein sehr gutes Abbild der Assekuranz- und Finanzvermittlerinnen und -vermittler hinsichtlich der Alters- und Geschlechtsstruktur darstellt. Sie können diese Studie hier kostenpflichtig bestellen.

Informationen zu allen weiteren AssCompact Studien sind unter asscompact-studien.de zu finden.

Bild: © vgstudio – stock.adobe.com