Multi-Risk-Konzepte: Umfangreiche Deckung in einer Police
Multi-Risk-Versicherungen sind auf die jeweilige Branche zugeschnittene, verbundene Policen mit durchgeschriebenem Bedingungswerk und einheitlichen Haftungslimits und Selbstbehalten für die versicherten Sparten. Die Tarifierung erfolgt meist auf nur einer Bemessungsgrundlage, zum Beispiel dem Umsatz. Gegenüber konventionellen Einzelverträgen bietet eine Multi-Risk-Police insbesondere für die Zielgruppe der Kfz-Werkstätten folgende Vorteile:
- ein Antrag, eine Police, ein Bedingungswerk und somit einfache Vertragsverwaltung für alle Vertragsparteien
- einheitliche Selbstbehalte und Berechnungsgrundlage, einheitliche Vertragslaufzeit und Fälligkeiten aller Sparten
- ein Versicherer bedeutet ein Ansprechpartner sowie eingespielte Bearbeitungsprozesse
- branchenspezifisches Wording reduziert Gefahr von Deckungslücken und Maklerhaftung
- günstigere Prämie durch reduzierte Verwaltungskosten
Eine vertraglich vereinbarte Update-Garantie hält zudem den Versicherungsschutz des Kunden stets aktuell und minimiert gleichzeitig das Haftungsrisiko des Vermittlers.
Die Multi-Risk-Versicherungslösung für Kfz-Werkstattbetriebe
Das optimale Versicherungsprodukt für Kfz-Werkstattbetriebe stellt eine Multi-Risk-Police inklusive Haftpflicht-, Sach-, Kraftfahrt- und Cyberversicherungsbaustein dar.
Der Haftpflichtbaustein sollte Betriebshaftpflicht-, Umwelthaftpflicht-, Umweltschaden- und Privathaftpflichtversicherung für Inhaber bzw. Geschäftsführer beinhalten und marktgerechte Versicherungssummen von 10 Mio. Euro bereitstellen. Ebenfalls ist der Einschluss der Kfz-Zusatzhaftpflichtversicherung für Tätigkeitsschäden am Kundenfahrzeug, die Absicherung des Abwasseranlagenrisikos sowie die Deckung für Tankstellen und Waschanlagen für eigene betriebliche Zwecke unbedingt zu empfehlen.
Zur Sachversicherung gehören die Geschäftsgebäude-, Geschäftsinhalts-, Ertragsausfall-, Glas- und Elektronikversicherung, für die eine kombinierte Höchstersatzleistung von mindestens 5 Mio. Euro vereinbart werden sollte. Zudem sollten Deckungen für eingelagerte Kundenreifen, E-Ladestationen sowie Kfz-Prüftechnik im Rahmen der Elektronikversicherung enthalten sein. Auch darf der generelle Neuwertersatz für die Betriebseinrichtung („Goldene Regel“) nicht fehlen.
Der Kraftfahrtbaustein beinhaltet neben der Kfz-Haftpflicht- und Kaskoversicherung auch die Kfz-Handel- und Handwerkdeckung, die Versicherungsschutz für Kundenfahrzeuge in Werkstattobhut bietet. Ebenso gehören die roten Kennzeichen zum Leistungsumfang. Die Vergabe einer dauerhaften elektronischen Versicherungsbestätigung ermöglicht es dem Kunden, Fahrzeuge ohne separaten Antragsprozess zuzulassen. Kunde und Vermittler sparen so Zeit und Aufwand, auf Versichererseite entfällt die Antragsbearbeitung und die Prozesskette wird verschlankt.
Der Cyberbaustein deckt bei Informationssicherheitsverletzungen die Service- und Beratungskosten, Drittschäden, Eigenschäden und daraus resultierende Ertragsausfälle ab. Als Versicherungssumme sollten marktgerechte 250.000 Euro vereinbart sein. Weitere, wichtige Deckungsinhalte sind in diesem Zusammenhang Kosten für Krisenkommunikation, PR-Maßnahmen, die gesetzliche Haftpflicht wegen Vermögensschäden Dritter oder die Mehrkostenversicherung.
Fazit: Weniger Aufwand, umfangreichere Deckung
Eine Multi-Risk-Police für Kfz-Werkstätten bringt für alle Vertragsparteien signifikante Vorteile. Sowohl Kunde als auch Vermittler profitieren von der schlanken Administration, dem in nur einem Vertrag abgebildeten abgestimmten Versicherungsumfang und der einheitlichen Prämie. Deckungslücken und Doppelversicherungen werden hierbei vermieden, was gleichzeitig das Haftungsrisiko des Vermittlers minimiert.
Diesen Artikel lesen Sie auch in der AssCompact Sonderedition „Gewerbeversicherung“ und in unserem ePaper.
Bild: © nosorogua – stock.adobe.com
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