Ein Beitrag von Mathias Kloth, Leiter Firmenkunden-MultiRisk der Helvetia Versicherungen
Im Jahr 2020 gab es laut DAT-Report 2021 in Deutschland 21.570 freie Werkstätten ohne Markenbindung und rund 15.030 Werkstätten mit mindestens einer Herstellerautorisierung. In diesem knapp 37.000 Betriebe umfassenden Segment sind Kfz-Werkstätten unterschiedlichster Ausrichtungen enthalten: kleine Einmann-betriebe, Werkstätten mit mehreren Standorten, auf Oldtimer oder Lkw spezialisierte Betriebe, Fahrzeugaufbereiter und Mischbetriebe mit breit gefächertem Leistungskatalog.
Umfangreicher Versicherungsbedarf
Ebenso vielfältig wie die Tätigkeitsfelder der einzelnen Werkstätten sind die Gefahren, denen sich letztendlich alle Kfz-Betriebe gegenübersehen. Sachwerte wie Gebäude und Inventar, aber auch speziell Bargeld und beispielsweise Kundenreifen müssen vollumfänglich abgesichert sein.
Zudem ist auch der beste Kfz-Reparaturbetrieb nicht vor Haftungsansprüchen von Dritten gefeit. Aus Nachlässigkeit bei der Verkehrssicherungspflicht des Betriebsgrundstückes oder auch wegen Reparaturfehlern an Kundenfahrzeugen können oft hohe Haftungsansprüche resultieren.
Fast jedes Unternehmen betreibt heutzutage eine Website zur Kundenansprache und ein firmeninternes Netzwerk für die Verwaltung des Geschäftsbetriebes. In dieser zunehmend digitalisierten Welt sind auch Kfz-Werkstätten von Cyberangriffen bedroht. Die Kosten für zum Beispiel die Datenwiederherstellung, Kundenansprache und Ertragseinbußen können eine Werkstatt schnell in finanzielle Bedrängnis bringen.
Nicht zuletzt ist es das zentrale Element eines Werkstattbetriebes, das Fahrzeug zu berücksichtigen. So ist eine lückenlose Absicherung der Firmen-, Unfall-/Werkstattersatz- und Kundenfahrzeuge essenziell für vollumfänglichen Versicherungsschutz. Denn im Schadenfall geht es nicht nur um Sachwerte: Eine mangelhafte oder gar fehlende Deckung der Obhutsfahrzeuge kann das Vertrauen des Kunden in die Kfz-Werkstatt nachhaltig schädigen.
Herausforderungen für Vermittler und Kunden
Der umfangreiche Versicherungsbedarf einer Kfz-Werkstatt erfordert ein modernes, allgemeine und branchentypische Risiken abdeckendes Versicherungskonzept. Typische Fragen seitens des Maklers sind: Welches Produkt bietet meinem Kunden das beste Preis-Leistungs-Verhältnis? Wie kann ich mein Haftungsrisiko minimieren, Deckungslücken erkennen und vermeiden? Welche technischen Prozesse unterstützen mich und meinen Kunden am besten?
Aus Kundensicht steht die Frage nach der richtigen Absicherung im Vordergrund: Welche Versicherung greift im Schadenfall und welcher Versicherungsschutz wurde wo abgeschlossen? Die am Markt üblichen, oft bei verschiedenen Risikoträgern platzierten Einzelvertragslösungen, bedeuten sowohl für Kunden als auch für Vermittler hohe Komplexität.
Durch mehrere Policen und Bedingungswerke kann es leicht zu Deckungslücken im Versicherungsschutz kommen. Dieses Risiko kann im Interesse des Kunden und vor dem Hintergrund der Maklerhaftung mit einer Multi-Risk-Versicherung minimiert werden.
Seite 1 Kfz-Werkstatt-Branche: Risiken erkennen und versichern
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