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2. März 2023
Ist Nachhaltigkeit bei Geldanlage nur „eine Modeerscheinung“?

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Ist Nachhaltigkeit bei Geldanlage nur „eine Modeerscheinung“?

Ist Nachhaltigkeit bei Geldanlage nur „eine Modeerscheinung“?

Aktuell gibt es kaum gesellschaftliche oder auch ganz alltägliche Fragen, bei denen Nachhaltigkeit nicht zum Thema wird. Laut Umfrage des Deutschen Instituts für Vermögensbildung und Alterssicherung habe Nachhaltigkeit jedoch mittlerweile weniger Einfluss auf die Geldentscheidungen privater Anleger.

Nachhaltigkeit ist derzeit in zahlreichen Lebensbereichen und gesellschaftlichen Fragestellungen in aller Munde und eigentlich, so sollte man meinen, auch bei der Geldanlage. Der Fondsverband BVI meldete im Februar einen klaren Wachstumstrend bei nachhaltigen Kapitalanlagen im Jahr 2022 (AssCompact berichtete: Nachhaltiger Fondsmarkt trotzt dem schwierigen Umfeld).

Dennoch scheint die Relevanz des Themas etwas nachzulassen. Das Deutsche Institut für Vermögensbildung und Alterssicherung (DIVA) befragt regelmäßig die deutschen Bürgerinnen und Bürger nach dem Interesse der privaten Haushalte an nachhaltig eingestuften Geldanlagen. Fazit: Privatanleger legen aktuell wohl weniger Wert auf die „grüne Investition“.

Für zwei Drittel spielt Nachhaltigkeit keine Rolle

Von den 2.000 Befragten hätten laut DIVA lediglich 37,7% bestätigt, dass Nachhaltigkeit Einfluss auf ihre Geldentscheidungen habe. Michael Heuser, wissenschaftlicher Direktor des DIVA, weist in diesem Zuge darauf hin, dass das Thema also bei zwei Dritteln bei ihrer Geldanlage keine Rolle spiele. Im Sommer 2022 seien es noch weniger als 60% gewesen. Laut Heuser scheine die Glaubwürdigkeit des Themas Nachhaltigkeit bei den Geldanlegern abzunehmen: „Inzwischen halten über 41% der Befragten nachhaltige Geldanlagen bloß für eine Modeerscheinung. Als wir im Sommer 2021 erstmals fragten, waren das noch 37,3%.“

Ist Nachhaltigkeit bei Geldanlage nur „eine Modeerscheinung“?

Bemerkenswert ist es dem DIVA zufolge, dass Befragte mit höheren Einkommen die größeren Zweifel an nachhaltigen Geldanlagen hegten. 46,4% von ihnen – und damit erkennbar mehr als mittlere (39,5%) und niedrige (38,4%) Einkommen – sehen darin eine Modeerscheinung. Bei den Beziehern höherer Einkommen habe sich der Wert seit der Erstbefragung im Sommer 2021 (36,7%) um fast zehn Punkte erhöht. Dies sei eine schlechte Nachricht, denn naturgemäß könnten Besserverdienende den größten finanziellen Beitrag zur Transformation leisten, so Heuser.

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