Mit ihrer seit dem Jahr 2020 jährlich durchgeführten Umfrage ermittelt die infinma Institut für Finanz-Markt-Analyse GmbH die Beitragsstabilität in der Berufsunfähigkeitsversicherung bei den deutschen Lebensversicherern. In diesem Jahr hat sich das Kölner Analysehaus vor allem wieder mit der Frage beschäftigt, ob der jeweilige Versicherer in den letzten zehn, 15, 20 oder mehr als 20 Jahren auf die Anpassung der Überschussbeteiligung im Bestand der Berufsunfähigkeitsversicherungen (Selbstständige Berufsunfähigkeitsversicherungen und Berufsunfähigkeitszusatzversicherungen) verzichtet hat. Bonussatz und Sofortverrechnungssatz sollten die Versicherungen dabei im angegebenen Zeitraum nicht angepasst haben, damit die Zahlprämien für die Kunden folglich konstant bleiben.
Prämienanpassungen sind bisher Ausnahme
Auf der Website wurde nun veröffentlicht, welche Versicherungen maximale bzw. langjährige Beitragsstabilität gewährleistet haben. Maximale Beitragsstabilität bedeutet in diesem Fall, dass über 21 Jahre keine Anpassung stattgefunden hat, während es bei langjähriger Beitragsstabilität bis zu 20 Jahre keine Anpassung gab. Zu den Ergebnissen sagt Dr. Jörg Schulz, Geschäftsführer der infinma GmbH: „Die Entwicklung des Risikoergebnisses ist bei den deutschen Lebensversicherern sehr stabil, dementsprechend bleiben auch die BU-Prämien im Bestand konstant.“ Die Umfrage habe außerdem erneut bestätigt, dass die Versicherer durchweg solide und auskömmlich kalkuliert hätten und Prämienanpassungen im Bestand bisher die Ausnahme gewesen seien.
Ergebnisse der Abfrage von Zusatzinformationen
Zudem hat sich gemäß den Analysten von infinma die Kritik an den Versicherern, sie hätten im großen Stil zum Nachteil der Kunden die Überschüsse gesenkt, in der Realität erneut nicht bestätigt. Bei der Abfrage von Zusatzinformationen zur Absicherung der Arbeitskraft kam heraus, dass die Neugeschäftsentwicklung in der SBU (Selbstständige Berufsunfähigkeitsversicherung) sowie in der Grundfähigkeitsversicherung durchweg steigend oder wenigstens gleichbleibend ist. Wer noch zusätzliche Fragen zum Biometriegeschäft beantwortet, erhält von infinma die Auszeichnung „Transparente BU-Versicherer“. Dies wurde ebenfalls auf der Website veröffentlicht.
Unterschiede bei verschieden aufgebauten Produktlinien
Die Ergebnisse zum Geschäftsanteil verschiedener Absicherungsvarianten bieten weitere interessante Einsichten: Wenn eine Gesellschaft beispielsweise die drei Produkttarife Gold, Silber und Bronze anbietet, dann wird das mittlere Produkt gewöhnlich am besten verkauft. Im Fall von zwei Tarifvarianten wie etwa Komfort und Premium, verteilt sich das Neugeschäft bei den meisten Anbietern ungefähr gleichmäßig auf die beiden Produktlinien. Zudem wurde in rund 20 bis 35% der Fälle zusätzlich der Baustein „Arbeitsunfähigkeit“ eingeschlossen.
Die Ergebnisse der aktuellen Umfrage gibt es hier. (lg)
Bild: © Wisut – stock.adobe.com
- Anmelden, um Kommentare verfassen zu können