Fallende Zinsen unterstützen das Marktgeschehen
Es ist davon auszugehen, dass ein Teil der privaten Käufer sich weiter auf hochwertige Wohnimmobilien aus dem Neubausegment mit hoher Energieeffizienz fokussiert und ein anderer Teil auf günstigere Bestandsimmobilien. Entscheidend für mehr Marktaktivität ist aber dabei noch mehr als die Fördermöglichkeiten die Zinsentwicklung. Sinkende Zinsen erleichtern den Erwerb von Immobilien und ermöglichen so mehr Käufern den Zugang zu Wohnimmobilien. Würde der Hypothekenzins um einen weiteren Prozentpunkt sinken, würden auch Wohnimmobilien im mittleren Segment bis 750.000 oder 800.000 Euro wieder verstärkt nachgefragt werden. Selbst wenn die großen Zentralbanken ihren moderaten Zinssenkungskurs beibehalten und sich die Hypothekenzinsen auf einem niedrigeren Niveau stabilisieren würden, wäre dies generell ein positives Signal für Käufer und Investoren.
Gleichzeitig bleibt die Frage, ob die Zinsen stagnieren, sinken oder womöglich doch wieder steigen – dies könnte die Aussichten deutlich trüben und den Markt weiterhin im „Dornröschenschlaf“ halten. Die Unsicherheit rund um die Zinsentwicklung, die anstehende Bundestagswahl sowie die geopolitischen Herausforderungen in der Ukraine und im Nahen Osten werden bezüglich der Marktstimmung und -nachfrage weiterhin bedeutsam bleiben.
Gewerbeimmobilien entwickeln sich ambivalent
Auch der Gewerbeimmobilienmarkt wird spannend bleiben. Der durch die Zinswende noch stark getroffene Gewerbesektor musste sich neu sortieren. Die ehemals unangefochtene Nummer eins der Gewerbeimmobilien, das Büro, konnte sich seit der Pandemie nicht wirklich in den Portfolios behaupten. Zu komplex sind die Finanzierungsstrukturen, zu hoch die Anforderungen vieler Mieter. Und nach wie vor ist der Markt unter Druck durch die anhaltenden Diskussionen über das Home-Office und flexible Arbeitsmodelle. Der intakte Büromarkt beschränkt sich auf zentralste Top-Lagen, exzellente Qualität der Flächen und modernste Nachhaltigkeit. Punkten konnten dagegen Logistikflächen, die durch die zunehmende Digitalisierung und das E-Commerce-Wachstum gefragt bleiben. Überraschungskandidat bei den Nischennutzungen waren Rechenzentren, die ebenfalls vom Digitalisierungstrend profitieren sowie zusätzlich durch Durchbrüche in der KI-Entwicklung verstärkt nachgefragt werden. Beide Nutzungsarten sollten angesichts der intakten, zugrunde liegenden Trends 2025 von Bedeutung bleiben.
Allerdings zeigt sich, dass die Anleger längst nicht mehr das große Grundvertrauen in viele gewerbliche Nutzungsarten haben.
So summieren sich die Mittelabflüsse, der hauptsächlich in Gewerbeimmobilien investierten offenen Immobilienfonds in den letzten 14 Monaten auf insgesamt 4,8 Mrd. Euro, wobei die Dynamik auch hier deutlich zurückgeht. Auch hier deutet sich eine Entspannung für Anleger und vor allem Fondsmanager an.
Porträtfoto: © Keller Williams
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