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10. September 2024
Immobilienfinanzierer: Stimmung hellt sich weiter auf
Stimmung der Immobilienfinanzierer hellt sich weiter auf

Immobilienfinanzierer: Stimmung hellt sich weiter auf

Bei den Immobilienfinanzierern hierzulande zeigt sich ein Aufwärtstrend, obwohl die Finanzierungsbedingungen derzeit als schlechter wahrgenommen werden. Laut aktuellem BF.Quartalsbarometer hebt vor allem auch das wieder anziehende Neugeschäft die Stimmung.

Einige Zeit lang stand es um die Stimmungslage unter den Immobilienfinanzierern hierzulande nicht zum Besten. So ist das BF.Quartalsbarometer im dritten Quartal 2023 auf ein Rekordtief von –20,22 Punkten gesunken. Im Schlussquartal des vergangenen Jahres setzte ein leichter Aufwärtstrend ein, der sich weiter fortgesetzt hat und auch im dritten Quartal 2024 nun andauert. So ist das BF.Quartalsbarometer zum vierten Mal in Folge leicht gestiegen. Der Sentiment-Index der Immobilienfinanzierer steht derzeit bei –13,79 Zählern, nach –15,30 im Vorquartal.

„Auch wenn der Barometerwert noch immer deutlich im Minus ist, lässt sich nun klar ein Aufwärtstrend erkennen. Das wieder anziehende Neugeschäft, größere Kreditvolumina und nicht mehr weiter steigende Liquiditätskosten sorgen für bessere Stimmung. Auch die sinkenden Margen setzen einen positiven Impuls, weil sie ein Indikator für sinkendes Risiko sind“, erklärt Fabio Carrozza, Geschäftsführer der BF.real estate finance GmbH, einer Tochtergesellschaft der BF.direkt AG.

Schlechtere Finanzierungsbedingungen

Als „bemerkenswert“ bezeichnet Professor Dr. Steffen Sebastian, Inhaber des Lehrstuhls für Immobilienfinanzierung an der IREBS und wissenschaftlicher Berater des BF.Quartalsbarometers, den Umstand, dass der Barometerwert gestiegen ist, obwohl die Finanzierungsbedingungen insgesamt als schlechter wahrgenommen werden als im Vorquartal. „Insgesamt würde ich von einem stagnierenden Markt mit leichten Aufwärtstendenzen sprechen. Für die Finanzierer bleibt das Umfeld zwar weiter schwierig, aber sie kommen damit immer besser zurecht“, so Prof. Dr. Sebastian.

Die aktuelle Situation am Finanzierungsmarkt erachten 72,7% der befragten Experten als noch restriktiver, 5,3 Prozentpunkte mehr als noch im zweiten Quartal 2024. Der Rest der Befragten spricht von unveränderten Bedingungen, niemand berichtet von rogressiveren Bedingungen. Als Gründe für diese Einschätzung werden die anhaltend schwierige Marktlage mit verhaltener Transaktionstätigkeit, das anspruchsvolle Zinsumfeld und die hohen Baukosten angeführt. Auch die Risikoaversion der Finanzierungsbranche und die hohen Ansprüche an Kreditnehmer werden als Ursachen genannt.

Positive Entwicklung beim Neugeschäft sorgt für bessere Stimmung

Der Umstand, dass die Nachfrage wieder an Fahrt aufnimmt, wirkte sich laut BF.direkt AG hingegen positiv auf den Barometerwert aus. So berichten 21,2% der Umfrageteilnehmer und damit 3,8 Prozentpunkte mehr als im Vorquartal berichten von unverändert oder neuerdings ansteigendem Neugeschäft (inklusive Prolongationen). Insgesamt verzeichnen 36,3% der Experten und damit etwas weniger als im zweiten Quartal 2024 (- 2,7 Prozentpunkte) ein unverändertes oder abnehmendes Neugeschäft. Eine Stagnation sehen mit 42,4% ebenfalls etwas weniger. Außerdem werden die Kreditvolumina wieder etwas größer.

Wohnimmobilien dominieren bei Nutzungsarten

Was die Nutzungsarten angeht, die das s jeweilige Institut derzeit finanziert, entfällt mit 84,8% der größte Anteil auf Wohnimmobilien im Bestand. Deutliche Abweichungen ergeben sie laut BF.direkt AG im Zweijahresvergleich: Waren es iim dritten Quartal 2022 noch 92,3% der Experten an, Büroimmobilienbestand zu finanzieren, waren es jetzt nur noch 63,6%. Im Gegensatz dazu gewähren wieder mehr Institute Darlehen für Hotels: 48,5% finanzieren Bestände – vor zwei Jahren waren es nur 19,2%.

Zur Methodik

Das BF.Quartalsbarometer wird im Auftrag der BF.direkt AG durch das Analyseunternehmen bulwiengesa AG erarbeitet. Der Index zeigt die Stimmung und das Geschäftsklima der Immobilienfinanzierer in Deutschland. Zur Ermittlung des BF.Quartalsbarometers werden vierteljährlich ca. 110 Experten befragt, die alle direkt mit der Vergabe von Krediten an Immobilienunternehmen zu tun haben – darunter Vertreter unterschiedlicher Banken und anderer Finanzierer. (tik)

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