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1. Juni 2022
Home-Office hat sich etabliert, klassisches Büro bleibt relevant
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Home-Office hat sich etabliert, klassisches Büro bleibt relevant

Nach zwei Corona-Jahren ist Home-Office fester Bestandteil der Arbeitswelt. Zugleich bleibt das klassische Büro aber weiter von Bedeutung, doch die Anforderungen an Büroflächen wandeln sich. Catella Research hat Immobilienexperten um Erfahrungen und Einschätzungen gebeten.

Im Zuge der Pandemie hat sich das Home-Office in der Arbeitswelt etabliert, zugleich bleibt das Bürogebäude aber relevant. Diesen Spannungsbogen beschreibt Catella Research auf Basis einer aktuellen Umfrage unter Immobilienexperten.

Die Erfahrung mit dem Arbeiten im heimischen Büro in den beiden Pandemie-Jahren war bei den Umfrageteilnehmern einheitlich gut: 93% der Befragten sind der Ansicht, dass sich Home-Office und Büroarbeit gut verbinden lassen. Einigkeit besteht unter den Befragten dahingehend, dass Home-Office eine geeignete Ergänzung zum Arbeitsalltag bildet, das Zentrum jedoch weiterhin das Bürogebäude sein wird. In den Unternehmen besteht in der Regel die Möglichkeit, zwei bis drei Wochentage mobil zu arbeiten. Laut Umfrage nutzen knapp 62% ein solches Modell.

Weniger Bedarf an Büroflächen, neue Anforderungen

Der Trend zum Home-Office bringt neue Anforderungen an das Büro mit sich. Lässt er auch den Bedarf an Büroflächen sinken? Die meisten der befragten Immobilienexperten gehen davon aus, dass sich die benötigten Bürofläche um 5% bis 10% in den nächsten drei bis fünf Jahren verringern wird. Zugleich sehen sie eine gute Anbindung und modern gestaltete Büroflächen als wichtige Aspekte an, um bei jungen Talenten zu punkten und den kollegialen Austausch in den Mittelpunkt zu stellen.

Laut Catella gebe es für den Home-Office-Trend übrigens praktische Grenzen: Lediglich 15% der deutschen Haushalte würden über ein eigenes Arbeitszimmer verfügen.

„Wenn die Aussagen und Erfahrungswerte zwischen ‚keine Auswirkungen‘, ‚Konnektivität ist entscheidend‘ bis hin zu ‚hybrid ist weiter auf dem Vormarsch‘ oszillieren, dann muss man genauer hinschauen. Die branchenspezifischen Belange einer Kommunikationsagentur wirken anderes auf Flächenbedarf und Flächennutzung als bei einer Anwaltskanzlei“, erklärt Prof. Dr. Thomas Beyerle, Head of Research bei Catella.

Ein Zurück in die konjunkturell verlaufende Nachfragezyklik bei der Büroflächenabsorption werde es nicht mehr geben, so Beyerle weiter. „Und die Anforderungsprofile für Büroflächen ebenso wie für Wohnraum haben sich nachhaltig verändert.“

Bild: © bernardbodo – stock.adobe.com