Medienberichten zufolge rechnen die gesetzlichen Krankenkassen (GKV) für die kommenden Jahre mit einem deutlichen Anstieg der Zusatzbeiträge. Der Zusatzbeitrag der Arbeitnehmer werde bis zum Jahr 2019 voraussichtlich auf durchschnittlich 1,8% steigen, teilte die Vorstandsvorsitzende des GKV-Bundesverbandes, Doris Pfeiffer, am Donnerstag mit. Die Ausgaben der Krankenkassen würden weit stärker als die Einnahmen steigen. Im vergangenen Jahr hatte der GKV Spitzenverband einen Anstieg der Zusatzbeiträge auf 1,4 bis 1,8% prognostiziert, nun halte der Verband das obere Ende der Bandbreite für realistisch. Bei den gesetzlichen Krankenkassen wird nur ein allgemeiner Beitragssatz von 14,6% je zur Hälfte von Arbeitnehmern und Arbeitgebern finanziert. Darüber hinausgehende Kosten müssten die Versicherten in Form von Zusatzbeiträgen alleine tragen, die derzeit bei im Schnitt 1,1% liegen.
Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) forderte laut Medienberichten, die Lasten für die 55 Millionen gesetzlich Versicherten gerechter zu verteilen. „Die einseitige Belastung der Versicherten ist nicht hinnehmbar“, erklärte DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach. Künftige Steigerungen der Beiträge müssten wieder zu gleichen Teilen von Versicherten und Arbeitgebern getragen werden. Außerdem müsse Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) dringend den Steuerzuschuss zum Gesundheitsfonds erhöhen und verlässlich gestalten, so Buntenbach weiter. (sg)
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