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19. September 2024
Höhere Typklassen für rund 7 Millionen Autofahrer
Höhere Typklassen für rund 7 Millionen Autofahrer

Höhere Typklassen für rund 7 Millionen Autofahrer

Der GDV hat seine aktuelle Typklassenstatistik veröffentlicht. Für etwa 7 Millionen Autofahrer gelten künftig höhere Typklassen, etwa 5 Millionen werden heruntergestuft. Große Sprünge bleiben wie in den Vorjahren die Ausnahme. Welche Automodelle hohe und niedrige Einstufungen haben.

Vor einigen Wochen hat der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e. V. (GDV) seine aktuelle Auswertung der Regionalklassen bekannt gegeben. Nun sind auch die Typklassen dran. Statt an der Schadenbilanz der jeweiligen Zulassungsbezirke, die bei den Regionalklassen entscheidend ist, geht es bei den Typklassen darum, wie es um die Schadenbilanzen der verschiedenen Automodelle bestellt ist.

„Die Logik der unverbindlichen GDV-Typklassenstatistik ist einfach: Werden mit einem Automodell im Durchschnitt pro Fahrzeug vergleichsweise wenige Schäden und geringe Schadenkosten verursacht, erhält es eine niedrige Typklasse, bei vielen Schäden und hohen Versicherungsleistungen eine hohe“, erklärt Jörg Asmussen, GDV-Hauptgeschäftsführer.

Nur wenige Modelle mit mehr als einer Klasse Unterschied zum Vorjahr

Als Resultat der aktuellen Auswertung steigen die Typklassen in der Kfz-Haftpflichtversicherung für rund 7,1 Millionen Autofahrer an. 5,1 Millionen Autofahrer dagegen profitieren von besseren Typklassen. Für etwa 30 Millionen Autofahrer, oder etwa 71%, ändert sich dagegen nichts.

 

Höhere Typklassen für rund 7 Millionen Autofahrer

 

Falls es Bewegung gibt, geht es für die meisten Modelle nur eine Klasse auf- oder abwärts. Größere Sprünge sind dagegen die Ausnahme, so Asmussen. Beispiele für Modelle, die sich um zwei Klassen verbessert haben, sind der Mercedes-Benz EQC 400 4Matic und der Toyota Yaris Cross Hybrid 1.5. Für den Audi SQ5 3.0 TFSI Quattro geht es dagegen gleich drei Klassen nach oben, für den Peugeot 3008 HDI zwei, genau wie für den BMW X4 20D XDrive (siehe Grafik).

Hoch motorisierte Oberklassemodelle oft hoch eingestuft

Für die Auswertung der Typklassen in der Kaskoversicherung spielt unter anderem der Wert des versicherten Fahrzeugs eine Rolle. Oft haben hochmotorisierte Oberklassemodelle, wie etwa der Mercedes-Benz S 350 CDI und der Porsche Cayenne / Coupe S 2.9 hohe Typklassen. Auch andere Luxusmarken wie Lexus, und Maserati sind hier zu finden. Ältere und kleinere Modelle wie der Nissan Micra 1.2 und der Smart Fortwo Coupe ED sind dagegen eher niedrig eingestuft.

Rund 33.000 Modelle in der Auswertung erfasst

Die Auswertung der Typklassen erfolgt einmal jährlich. Aktuell umfasst die Statistik rund 33.000 verschiedene Modelle. Für die diesjährige Auswertung wurden die Schadenbilanzen der Jahre 2021 bis 2023 herangezogen. Die Typklasse ist einer der Faktoren, die Auswirkungen auf die Kfz-Versicherungsprämie haben können. Die Auswertung soll es Versicherern erleichtern, eine risikogerechte Kalkulation ihrer Beiträge vorzunehmen.

Allerdings sind die Typklasseneinstufungen für die Versicherer unverbindlich. Sie können ab sofort für neue sowie bestehende Verträge für das nächste Versicherungsjahr verwendet werden.

In der Kfz-Haftpflichtversicherung gibt es 16 Typklassen (10–25), in der Vollkaskoversicherung 25 (10–24) und in der Teilkaskoversicherung 24 Klassen (10–33). (js)

Bild: © Kara – stock.adobe.com; Grafik: © GDV