Im Rahmen der Herbstumfrage 2022 hat das Meinungsforschungsinstitut Kantar im Auftrag des Verbands der Privaten Bausparkassen über 2.000 Bundesbürger im Alter von über 14 Jahren zu ihrem Sparverhalten befragt. Das Sparmotiv „Konsum“ geben jetzt nur noch 42% der Befragten an, bei der Sommerumfrage waren es noch 49%. „Angesichts sinkender Realeinkommen und einer Rekordinflation, die sich 2023 kaum abschwächen dürfte, wird Sparen für die meisten Menschen in Deutschland immer schwieriger“, sagt Christian König, Hauptgeschäftsführer des Verbands der Privaten Bausparkassen. „Spätere Anschaffungen müssen da in den Hintergrund rücken“, so König weiter.
Sparmotiv „Wohneigentum“ büßt ein
Nach Einschätzung des Verbands spiegeln sich die zwischenzeitlich deutlich gestiegenen Bauzinsen auch im Rückgang beim Sparmotiv „Wohneigentum“ wider. Das geben aktuell 37% an, zuvor waren es 44%. Eigene vier Wände würden zwar laut König der Lebenstraum Nummer eins bleiben. Normal- und Geringverdiener würden derzeit aber zunehmend daran zweifeln, sich diesen Traum noch erfüllen zu können. Die Politik sei aufgerufen, hier mehr zu tun und vor allem auch die Sparfähigkeit und Sparbereitschaft in diesen Einkommensgruppen zu stärken. „Wohneigentum darf nicht zum Luxusgut für Besserbetuchte werden“, betont der Hauptgeschäftsführer des Verbands der Privaten Bausparkassen.
Rückgang auch beim Sparmotiv „Kapitalanlage“
Ein Rückgang ist auch beim Sparmotiv „Kapitalanlage“ zu beobachten. Nach 33% in der Sommerumfrage nennen es aktuell nur noch 29%. Im Hinblick auf knapper werdende Kapazitäten, Geld beiseite zu legen, würden sich viele Befragte beim Sparen auf die Altersvorsorge beschränken. Dieses Sparmotiv führt die Liste mit einem Anteil von 56% und damit deutlichem Abstand an. In der Sommerumfrage wurde die Altersvorsorge von 57% als Sparmotiv angegeben.
Der „Notgroschen“ als Sparmotiv legt von 6% auf 9% zu. „Ausbildung der Kinder“ wird nur noch von 2% der Umfrageteilnehmer angeführt, 3% waren es vorher. Auch das passe ins Bild, so König. (tk)
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