Laut Schätzerkreis der gesetzlichen Krankenversicherungen wächst ähnlich wie in der privaten Pflegeversicherung der zusätzliche Finanzbedarf allein im Jahr 2022 auf 7 Mrd. Euro an. Als Grund nennen die Experten von Bundesgesundheitsministerium, Bundesamt für Soziale Sicherung und GKV-Spitzenverband die zu erwartenden Mehrausgaben auch infolge der Covid-19-Pandemie. „Es ist ein gutes Signal für die 73 Millionen gesetzlich Versicherten, dass Einigkeit über den notwendigen Finanzbedarf für das nächste Jahr herrscht. Dieser muss nun durch Bundesmittel gedeckt werden, damit die gesundheitliche Versorgung für immerhin 90% der Bevölkerung solide finanziert bleibt“, betont Uwe Klemens, alternierender Verwaltungsratsvorsitzender des GKV-Spitzenverbandes.
Zusätzlicher Bundeszuschuss notwendig
Allerdings ist für 2022 der Zusatzbeitragssatz bereits mit dem Gesundheitsversorgungsweiterentwicklungsgesetz (GVWG) vom Juli 2021 auf 1,3% gesetzlich festgeschrieben worden. Damit die Mehrausgaben also nicht von den Beitragszahlern über einen erhöhten Zusatzbeitrag zu schultern sind, muss die Bundesregierung nun mittels einer Rechtsverordnung den Bundeszuschuss um das festgestellte Finanzdefizit erhöhen. „Wir erwarten, dass die Bundesregierung rasch für einen entsprechenden Bundeszuschuss sorgt – und damit die Gefahr von flächendeckend steigenden Zusatzbeiträgen im nächsten Jahr abwendet“, fordert Dr. Volker Hansen, Verwaltungsratsvorsitzender des GKV-Spitzenverbandes. (as)
Bild: © Lothar Drechsel – adobe.stock.com
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