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1. März 2023
GDV: Generation Mitte erwartet finanzielle Abstriche im Alter
GDV: Generation Mitte erwartet finanzielle Abstriche im Alter

GDV: Generation Mitte erwartet finanzielle Abstriche im Alter

Die Generation Mitte blickt sorgenvoll in ihre finanzielle Zukunft. Nur jeder Dritte sieht die eigene Absicherung fürs Rentenalter als ausreichend. Ihre Vorsorge zu verbessern, hat die große Mehrheit dieses Jahr nicht vor. Dies zeigt eine aktuelle Studie des GDV.

Die sogenannte „Generation Mitte“, also die 30- bis 59-Jährigen, gelten als Leistungsträger der Gesellschaft – nicht nur erziehen sie oft Kinder und kümmern sich um ältere Verwandte, sie stellen auch 70% der Erwerbstätigen dar und erwirtschaften 80% der steuerpflichtigen Einnahmen.

Für den Ruhestand sehen sie sich allerdings schlecht aufgestellt. Nur 30% der mittleren Generation bezeichnet ihre eigene Altersversorgung als ausreichend. Vor fünf Jahren waren es noch 38%. Das geht aus der jährlichen Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach für den Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hervor. Für die Umfrage wurden insgesamt 1.050 Männer und Frauen zwischen 30 und 59 Jahren befragt.

Fast jeder zweite Teilnehmer ist auch der Meinung, dass seine bzw. ihre bisherigen Vorsorgeanstrengungen für das Leben nach der Erwerbstätigkeit nicht ausreichend sein werden. Vor fünf Jahren waren „nur“ 41% so pessimistisch eingestellt.

Staatliche Rente gilt als ideale Form der Altersversorgung

Wären sie allein auf die staatliche Rente angewiesen, sind 57% der Befragten überzeugt, dass sie deutliche Abstriche gegenüber ihrem bisherigen Lebensstandard machen müssten – oder dass diese nur oder nicht einmal eine minimale Existenzabsicherung bedeuten würde.

 

GDV: Generation Mitte erwartet finanzielle Abstriche im Alter

 

„Vor diesem Hintergrund hält es die Mehrheit der ‚Generation Mitte‘ für wichtig, die staatliche Rente oder Pension durch private Vorsorge zu ergänzen“, sagt GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen.

Gleichzeitig betrachten 73% der Befragten eine staatliche Rente oder Beamtenpension als ideale Form der Alterssicherung – vor Wohneigentum (67%), betrieblicher Altersversorgung (36%) und privater Altersversorgung (32%) (siehe Grafik).

Mehrheit sieht kaum Luft nach oben für Vorsorgeausgaben

Während knapp über die Hälfte der Teilnehmer (51%) erwartet, im Alter mit ihrem Geld mithilfe einer sparsamen Lebensführung auszukommen, erwarten 20%, dass ihre eigenen finanziellen Ressourcen nicht reichen werden. Bei Menschen mit niedrigen sozioökonomischen Status haben sogar 50% diese Sorge.

Jedoch sehen die meisten bei der derzeit angespannten wirtschaftlichen Lage kaum noch Spielraum, ihre Ausgaben für die private Altersversorgung zu erhöhen – nur jeder Fünfte sieht sich hierfür in der Lage. Unter denen, die diese Frage bejahen, sehen die meisten einen Spielraum bis maximal 200 Euro, viele sogar nur bis 100 Euro.

Daher planen auch nur 11% der Befragten, dieses Jahr mehr in ihre private Altersversorgung zu investieren, 3% sogar weniger. Die meisten haben derzeit keine konkreten Pläne, etwas an ihrer Absicherung zu ändern, so die Studie. „Bei der Altersvorsorge erhöht die gestiegene Inflation eigentlich den heutigen Vorsorgebedarf“, so Asmussen. „Aber aus unserer Erfahrung wissen wir, dass langfristige Vorsorge und Absicherung in Krisenzeiten tendenziell in die Zukunft vertagt werden.“ (js)

Bild: © Drobot Dean – stock.adobe.com