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25. Juni 2024
Frauen in der Branche stärken: Ideen und Tipps für Unternehmen

Frauen in der Branche stärken: Ideen und Tipps für Unternehmen

Bei der FemSurance geht es darum, mehr Frauen für die Versicherungsbranche zu begeistern und sie zu unterstützen. Die Initiative will ihnen auch eine Vernetzungsplattform bieten. Einen Beitrag dazu hat der heutige Digitalkongress „FemSurance“ geleistet – weitere Events stehen schon auf der Agenda.

Wie kann ein oft sehr emotionalisiertes Thema sachlich und publikumsgerecht aufgearbeitet und besprochen werden – und das ohne „erhobenen Zeigefinger“? Die Referentinnen des heute am 25.06.2024 stattgefundenen Digitalkongresses „FemSurance“ haben es gezeigt. In ihren Vorträgen ging es um

  • die „Gleichstellung der Geschlechter als Innovationsmotor in der Versicherungsbranche“ (Sarah Scherzad, Geschäftsführerin der Scherzad Consulting & Marketing GmbH),
  • die „Stärkung der Familienbewusstheit als wichtiger Erfolgsfaktor in der Kundenbetreuung von morgen“ (Ute Geishauser, Beraterin und Coach für Frauen in der Versicherungsbranche bei Flow im Business, und Sabrina Kraft, Beraterin und Mediatorin bei KRAFT Consulting)
  • sowie das Thema „Beyond Gender – Versicherungswirtschaft ohne Geschlechtergrenzen“ (Désirée Mettraux, Managing Partner der You Are We GmbH).
„An einem Strang ziehen“

Die FemSurance-Online-Veranstaltung richtete sich ausdrücklich an alle, die mehr über die genannten Themen erfahren wollen. Denn wie Moderatorin Alexandra Kallmeier, Geschäftsführerin der VersCare Versicherungsmakler GmbH, sagt: „Es macht nur Sinn, wenn wir alle an einem Strang ziehen“. Das Event fand auch vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels statt. In der Stärkung von Frauen in der Branche liegt nämlich auch ein gewaltiges Potenzial an Arbeitskräften.

Das sind die Fakten

Mit Statistiken und Zahlen aus Studien zeigten die Vortragenden auf, auf welchem Stand die Versicherungsbranche, aber auch z. B. Deutschland im globalen Vergleich aktuell steht. Positiv bewerteten sie, dass sich in den letzten Jahren einiges, etwa im Bereich Frauen in Führungspositionen, getan hat. Auch bei den Auszubildenden in der Branche seien rund 40% weiblich. Das größte Problem machen sie im Außendienst aus. Hier liegt die Zahl bei lediglich 24%, wie Scherzad betonte.

„Es geht ums Geschichten erzählen“

Auch die eigenen Erfahrungen der Vortragenden flossen immer mal wieder ein – positive wie negative Erlebnisse, die sie persönlich betroffen haben, sowie Know-how, das sie in ihrer beruflichen Tätigkeit sammeln konnten. „Es geht ums Geschichten erzählen, ums Mut machen, für sich selbst und andere“, fasste Kallmeier es schließlich zusammen.

Referentinnen stellen verschiedene Lösungsansätze vor

Bei einem Bericht von Zahlen und Erfahrungen blieb es aber in keinem der Vorträge. Die Referentinnen hatten für die Teilnehmenden des Online-Events auch Handlungsempfehlungen und Tipps im Gepäck, wie die Unterstützung von Frauen in Unternehmen noch besser gelingen könne. Welche Maßnahmen und Strategien sie empfehlen, richtete sich auch individuell nach dem Schwerpunkt des jeweiligen Vortrags. So kamen alles in allem unterschiedliche Ansätze und Ideen zusammen, z. B. im Bereich Recruiting und Sichtbarkeit, Förderung und Weiterbildung sowie zum Thema flexible Arbeitsbedingungen.

Scherzad etwa legte einen Schwerpunkt auf inklusive Stellenausschreibungen, die über die obligatorische Nennung „(m/w/d)“ im Text hinausgehen. Vielmehr müssten die Ausschreibungen auch inhaltlich Frauen mitdenken und ansprechen.

Geishauser und Kraft widmeten sich insbesondere den Benefits, die Unternehmen ihren Mitarbeitenden bieten. Ihr Fazit: Nicht möglichst viele, sondern möglichst passende und ehrlich gemeinte, von denen die Mitarbeitenden wirklich profitieren. Dann können Beruf und Privates von den Beschäftigten als sich gegenseitig bereichernd gesehen werden.

Mettraux hob hervor, dass es nicht den einen Weg zum Ziel gebe. Man müsse verschiedene Blickwinkel sehen und mitnehmen. „Es geht um Inklusion und Diversität“, sagt sie, „nicht darum, mit dem Finger auf andere zu zeigen, so lösen wir das nicht und streben keine Veränderung an“. Ihre Visionen für eine Zukunft „beyond gender“ umfasst die Nutzung neuer Technologien und Innovationen, einen Kulturwandel, politische und rechtliche Maßnahmen sowie Engagement und Zusammenarbeit. Wichtig ist ihr aber: „Es fängt bei uns selber an. Wir müssen versuchen, etwas zu verändern. Jeder von uns hat die Power, einen Unterschied zu machen. Seid mutig!“

FemSurance auf der DKM am 29.10.2024

Zum Schluss lenkte Kallmeier die Aufmerksamkeit noch auf das bereits anstehende nächste Event: die FemSurance auf der DKM am 29.10.2024 in Dortmund. Auch die Referentinnen des Digitalkongresses werden dabei sein sowie viele mehr, um ein gutes Format für alle Besucherinnen und Besucher zu gestalten. Kallmeiers Appell: „Lasst uns am 29.10.2024 auf der DKM die FemSurance rocken!“

Die Präsentationen und Videos vom Digitalkongress FemSurance werden in den nächsten Tagen auf der Plattform dkm365.de erscheinen.

Bild: © Jacob Lund – stock.adobe.com